«Niemand ist ‹too big to fail›, und niemand, auch nicht im Bankensektor, wird im Falle eines Problems je mit Bundeshilfe rechnen können.» Das war 1999. Bundesrat Kaspar Villiger rechtfertigte so die Lockerung der Eigenmittelvorschriften für die Banken. Jener Regeln, die man heute, nach einer Bankenkrise mit Milliardennothilfe für die UBS, wieder verschärfen will. Dagegen wehren sich Kaspar Villiger, heute Präsident der UBS, und sein CEO Oswald Grübel, der sogar mit der Sitzverlegung nach Singapur droht.

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Und da wundert man sich, dass die Glaubwürdigkeit von Banken und Politik angeschlagen ist. Der Journalist Viktor Parma und der frühere Vizekanzler Oswald Sigg wundern sich nicht. Sie sehen die Schweiz im Wahljahr am Scheideweg: Wird sie zum Seldwyla ohne Lachen, aufgerieben zwischen dem Diktat der Finanzmärkte und dem Populismus der SVP? Oder findet sie zurück zur demokratischen, weltoffenen Vitalität, ihrem Erfolgsrezept? Laut einer Studie der Universität Zürich über die Demokratiequalität nimmt die Schweiz unter den Nationen der Welt nur noch Rang 14 ein, direkt hinter Slowenien.

«Die käufliche Schweiz» ist nicht ausgewogen. Ross und Reiter werden genannt. Das Buch ist zornig, zuweilen polemisch. Nur wer sein Land von ganzem Herzen liebt, kann es so schonungslos kritisieren.