Die Chefs grosser Schweizer Konzerne haben auch 2011 Millionensaläre kassiert. Während sich die Beträge im Schnitt wenig veränderten, zeigt sich eine gewisse Verlagerung hin zu einem grösseren Vergütungsanteil in Aktien, die teilweise zeitlich gebunden sind.
Der Median-Lohn für die Chefs von 24 grossen Konzernen betrug 3,8 Millionen Franken, ein Prozent mehr als im Vorjahr. Das heisst, die Hälfte der vom Beratungsbüro Hostettler Kramarsch Partner in einer Studie aufgelisteten Konzernchefs verdiente weniger als 3,8 Millionen Franken, die andere Hälfte mehr.
In konkreten Zahlen bekam am meisten Novartis-Chef Joe Jimenez mit 15,4 Millionen Franken, gefolgt von Roche-Konzernleiter Severin Schwan mit 12,3 Millionen Franken. Nestlé teilte Konzernchef Paul Bulcke 10,3 Millionen Franken zu, während Lindt & Sprüngli das Salär von Ernst Tanner mit 9,5 Millionen Franken ausweist.
«Optionen sind ein Schönwetter-Anreiz»
Die vier Top-Verdiener erhielten wie viele der anderen aufgeführten Konzernchefs die Mehrheit ihrer Vergütung auf der Basis von Aktien. Der Anteil von Aktieninstrumenten an der Gesamtvergütung stieg von 38,8 auf 40,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Anteil des Fixlohns von 37,1 auf 36 Prozent, die bar ausbezahlten Boni von 24 auf 23,6 Prozent.
Auch nehme der Anteil von Aktienoptionen am Salär ab. Laut Stephan Hostettler zeigen die Zahlen einen Trend: «Optionen sind ein Schönwetter-Anreiz», denn die CEOs könnten die Option einfach ausüben, wenn der Aktienkurs günstig sei, sagte er bei der Präsentation der Studie.
Mit Aktienanteilen im Lohn, die erst später zur Auszahlung kommen, würden die Manager verstärkt finanziell an einer möglichen schlechten Entwicklung des Unternehmens beteiligt. Viele dieser Vergütungspläne erstrecken sich auf drei Jahre, in denen der Unternehmenserfolg sich auf das am Schluss erreichte Gehalt eines Konzernchefs auswirkt. Drei Jahre sind nach Hostettlers Einschätzung aber die untere Grenze.
UBS, CS und ABB fehlen
Die Firma Hostettler Kramarsch Partner nimmt die Vergütungspraxis bei 48 Unternehmen unter die Lupe und will im Mai die vollständige Studie vorstellen. Grundlage sind Geschäftsberichte.
Derzeit fehlen noch die Zahlen von Konzernen wie UBS, CS oder ABB. Die drei Unternehmen haben in den vergangenen Jahren mit hohen Managersalären für Schlagzeilen gesorgt.
(laf/sda)