Ein drahtloses Heimnetzwerk (WLAN) gehört für die meisten zu den Dingen, die man einfach hat und um die man sich nicht mehr kümmern muss. Egal wo man sich mit Mobilgeräten, Notebooks oder drahtlosen Lautsprechern befindet, die sozialen Kontakte, Informationen und Unterhaltung sind jederzeit schnell und in guter Qualität verfügbar.

Wer sich allerdings mit seinem Tablet gemütlich im Liegestuhl einrichtet, wird plötzlich vom digitalen Zeitalter abgeschnitten. Weil das Funksignal des WLAN-Routers nicht in die entfernten Ecken des Gartens reicht, verstummt der Musikdienst Spotify. Auch seine E-Mails kann man ohne WLAN nicht aufräumen geschweige. Und aus dem gestreamten Liebesfilm zum Sonnenuntergang wird ohnehin nichts.

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Mehrere Möglichkeiten

Um die Reichweite des heimischen WLAN zu erweitern, gibt es mehrere Möglichkeiten. Am günstigsten ist es, einen sogenannten WLAN-Repeater in eine Stromsteckdose in der Nähe des Gartens zu stöpseln. Die Dose muss im Empfangsbereich des vorhandenen WLAN sein. Der Repeater empfängt alle Datenpakete aus der Luft und reicht sie verstärkt weiter.

Weil sich dadurch aber alle Datenpakete faktisch doppelt in der Luft befinden, bremsen Repeater die maximale Leistung eines WLAN aus. Repeater gibt es bereits ab 50 Franken. Gute Markenprodukte lassen sich einfach installieren und erweitern das WLAN gleichzeitig im Funkbereich von 2,4 und 5 GHz (Dualband). Besonders clever sind Crossband-Repeater. Sie empfangen das Datenpaket im 5 GHz-Bereich und senden es mit 2,4 GHz weiter. Dadurch bremst der Repeater das WLAN nicht aus.

Stromkabel und WLAN

Teurer, aber in der Praxis einfacher und zuverlässiger, ist die Erweiterung des WLAN über das Stromkabel. Der Trick funktioniert simpel. Beim Internet-Router werden die Datenpakete in das Stromkabel eingespeist. An einer beliebigen anderen Steckdose wird ein zweiter Adapter eingestöpselt. Dieser holt die Pakete aus dem Stromkabel und funkt sie wieder in die Luft. Die Technik wird als Power-Line-Communication (PLC) oder einfach als Powerline bezeichnet.

Die Lösung hat zahlreiche Vorteile. Erstens kann man mehrere Adapter einstöpseln uns so beliebig viele Funkinseln in seinem Haus bilden. Die Datenübertragung über das Stromkabel ist normalerweise recht schnell, man kann also im Liegestuhl auch problemlos Videos aus dem Internet konsumieren.

Die PLC-Lösung bietet auch für eine Gartenparty Vorteile. Wer mit einer Kabelrolle eh Strom in seine grüne Oase führt, kann in die Kabelrolle auch einen PLC-Adapter stöpseln. Gute Adapter bieten ferner auch noch einen Gäste-Modus für das WLAN. Besucher können sich mit einem speziellen Passwort verbinden und erhalten dann Zugriff ins Internet. Auf die heimischen privaten Daten können sie aber nicht zugreifen.

WLAN vom Handy

Wer in seinem Handyabo unlimitierte Internetnutzung oder ein grosszügiges Datenpaket hat, kann auch sein Smartphone in eine WLAN-Station verwandeln. Unter Android finden sich die nötige Funktion unter Einstellungen, Drahtlos und Netzwerke, Mehr, Tethering. Bei Apples Smartphones muss man bei Einstellungen die Option Persönlicher Hotspot aktivieren. Windows-Mobiltelefone bieten die Funktion unter Einstellungen/Internetfreigabe.

Das so geschaffene WLAN hat einen eigenen Namen und ein eigenes Passwort. Darüber sind nur Daten aus dem Internet und keine Daten aus dem heimischen Netzwerk verfügbar. Wer will, kann diese Zugangsdaten auch Gästen mitteilen.

Die Funktion saugt allerdings den Handy-Akku ziemlich zügig leer. Angeschlossene Geräte merken nicht, dass es sich nur um ein Handy-WLAN handelt. Sie starten also auch Update- und Synchronisationsaufgaben, was im Extremfall Hunderte Megabytes Daten über das Handy-Abo transferiert.

Als Notlösung kann man auch ein Windows-Notebook in einen Hotspot verwandeln. Die dafür nötigen Einstellungen oder Tools finden sich im Internet unter den Suchbegriffen ICS oder Connectify.

Wer seinen Garten permanent mit WLAN aufrüsten will, kann auch zu einer Profi-Lösung greifen. Sogenannte Outdoor WLAN Access Points trotzen auch Regen und Schnee. Gute Modelle erhalten ihre Stromversorgung über ein Ethernetkabel (Power over Internet / PoE). Dies erspart die Verlegung eines zusätzlichen Stromkabels.

(sda/ccr)