Nach dem erzitterten 1:0 gegen Albanien trifft die Schweiz auf die fussballerisch stärkeren Rumänen. Diese haben trotz einer Niederlage im Eröffnungsspiel gegen Frankreich einen starken Eindruck hinterlassen und konnten lange Zeit auf einen Punktgewinn hoffen.

Wirtschaftlich kann Rumänien aber nicht mit der Schweiz mithalten. Hier kommt der Vergleich anhand von acht ausgewählten Indikatoren:

Bruttoinlandprodukt pro Kopf
Rumänien ist eines der ärmsten Länder der Europäischen Union. Im IWF-Ranking 2015 kommt das Land mit einem Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Kopf von 9000 Franken auf den 69. Platz. Die Schweiz dagegen liegt mit über 80'000 Franken an zweiter Stelle. Dennoch liegt das BIP pro Kopf in Rumänien immer noch doppelt so hoch wie beim letzten Gegner Albanien.
Fazit: Tor zum 1:0 für die Schweiz

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Wirtschaftswachstum
Die Rumänen haben seit dem EU-Beitritt ein rasantes Wachstum hingelegt. Die einheimische Presse bezeichnete das Land teilweise sogar als «Tigerstaat» der EU. Auch die 3,7 Prozent im Jahr 2015 waren ein Spitzenwert in der Wirtschaftsgemeinschaft. Ausserdem gibt es für den Balkanstaat immer noch viel Luft nach oben. Die Schweiz konnte im letzten Jahr unter anderem wegen des Frankenschocks nur um 0,9 Prozent zulegen.
Fazit: Tor zum 1:1 für Rumänien

Wirtschaftliche Ungleichheit
Die wirtschaftliche Ungleichheit ist in beiden Ländern relativ gering. Geht man nach dem international anerkannten Gini-Koeffizienten steht Rumänien aber besser da als die Schweiz. Das zeigt ein Vergleich der Weltbank aus dem Jahr 2012. Auch das World-Factbook der CIA sieht Rumänien vorne.
Fazit: Tor zum 1:2 für Rumänien

Demografie
Die Überalterung ist nicht nur in den reichen Ländern Mitteleuropas ein Problem, sondern auch in Rumänien. Dennoch steht das Land nach mehreren Kriterien (noch) besser da als die Schweiz. Über 16 Prozent der Einwohner sind älter als 65 Jahre (Schweiz über 17 Prozent). Das Medianalter lag 2014 bei 41 Jahren, nur ein Jahr jünger als in der Schweiz. Es ist deshalb gut möglich, dass wir schon bald besser dastehen als die Osteuropäer.
Fazit: Tor zum 1:3 für Rumänien

Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit in Rumänien ist hoch. Mit 6,4 Prozent (Stand: März 2016) war es indes auch schon mal schlimmer. Die Schweiz dagegen kämpft zwar im Moment mit einer erhöhten Arbeitslosigkeit infolge der Frankenstärke. Trotzdem reicht es zum Sieg in dieser Kategorie. Das Seco gab im März eine Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent an.
Fazit: Tor zum 2:3 für die Schweiz

Happiness
Der World Happiness Report der Uno misst anhand von wirtschaftlichen und sozialen Faktoren, wie glücklich die Bevölkerung eines Landes sein kann. Die Schweiz belegt den zweiten Platz, nur Dänemark steht besser da. Rumänien folgt erst an 71. Stelle. Heruntergezogen wird das Land in der Rangliste vor allem von der grassierenden Korruption.
Fazit: Tor zum 3:3 für die Schweiz

Internetnutzer
In Rumänien nutzten Ende 2014 etwa 56 Prozent der Bevölkerung das Internet. In der Schweiz gingen zur gleichen Zeit über 87 Prozent online. Interessant: Obwohl nur elf Millionen Rumänen Zugang zum Internet hatten, gab es über acht Millionen Facebook-User im Land.
Fazit: Tor zum 4:3 für die Schweiz

Marktwert der Fussballspieler
Laut Transfermarkt ist die Sache ziemlich eindeutig. Das Schweizer EM-Kader ist 175 Millionen Euro wert. Die 23 EM-Spieler der Rumänen würden dagegen nur 55 Millionen Euro kosten. Teuerster Spieler ist Vlad Chiriches vom SSC Neapel. Der 26-jährige Innenverteidiger ist 5,5 Millionen Euro wert.
Fazit: Tor zum 5:3 Endstand für die Schweiz

Nach unserem Ländervergleich müsste die Schweiz heute gewinnen. Die Statistik spricht allerdings dagegen: Gegen Rumänien hat die Nati in bisher 12 Spielen vier Mal gewonnen und fünf Mal verloren.