Rekordkurs – gibt es ein schöneres Wort für Wasserstandsmeldungen zu Quartalszahlen? Aebi Schmidt ist mit ihren Kehrmaschinen, Flughafen-Räumgeräten, Transporttrailern und ihrer Landtechnik sogar doppelt auf Rekordkurs: Der Umsatz ist im ersten Halbjahr auf 484 Millionen Euro gestiegen, die Ebit-Marge ist sogar von 6,1 auf 8,6 Prozent geklettert und hat damit die Kommunaltechnik-Sparte des Bucher-Konzerns überholt: Bucher Municipal schaffte es im Geschäftsjahr 2023 auf 6,3 Prozent. Er sei «sehr zufrieden», sagte Aebi-Schmidt-CEO Barend Fruithof, zumal auch der Ausblick fürs Gesamtjahr positiv bleibe. Vor allem in den Vereinigten Staaten läuft das Geschäft gut.

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Aebi Schmidt, entstanden 2007 aus der Fusion der Schweizer Aebi mit der deutschen Schmidt, hat zudem den Auftragseingang auf Höchstwerte gesteigert: Im ersten Halbjahr wuchs das Orderbuch um 520 Millionen Euro. Marktkenner rechnen damit, dass Aebi Schmidt 2024 erstmals die Schwelle von einer Milliarde Euro Umsatz überschreitet; sie gilt als Untergrenze für internationale Aufmerksamkeit bei Investoren, also für einen Börsengang.

Dass Aebi Schmidt früher oder später das Licht des Aktienmarktes erblicken soll, gilt als offenes Geheimnis, auch wenn CEO Fruithof hier «keinen neuen Stand» meldet. Offiziell ist, dass man «börsenreif» sein will. Auch zu weiteren Übernahmen schweigt er. Insidern zufolge sehe die Konkurrenz Aebi Schmidt aber als «anschliessbare Plattform» zur Konsolidierung. Fast im Wochentakt sollen Proposals eingehen.

Hauptaktionär bei Aebi Schmidt ist der Bahnbauer Peter Spuhler (Stadler Rail), der zwei Drittel der Anteile hält, Fruithof hat sechs Prozent, der Industrie-Investor Gero Büttiker besitzt ein gutes Viertel, der kleine Rest liegt bei Mitarbeitern.

Sie alle dürften auf einen Börsengang hinfiebern.

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