Die alpinen Surfer aus dem Wallis haben hierzulande reüssiert. Nun wollen sie auf die internationale Welle aufsteigen. «Wir haben uns entschieden, mit Alaïa ins Ausland zu expandieren», sagt Adam Bonvin, Gründer und Chef des Walliser Freizeitsport-Unternehmens Alaïa, das zur Hauptsaison bis zu 200 Angestellte beschäftigt. Und laut eigenen Aussagen bereits profitabel unterwegs ist. Eröffnen möchte Bonvin weltweit fünf bis zehn Surf- und Skate-Locations mit Unterkünften im Premiumstandard.
Brettsportler Adam Bonvin will neben den Anlagen auch eine Modemarke etablieren.
Seit 2021 betreibt Bonvin, Sohn des Walliser Immobilienunternehmers Stéphane Bonvin, dessen Vermögen BILANZ auf mehr als zwei Milliarden Franken schätzt, in Crans-Montana VS unter anderem mit der Alaïa Lodge ein Hotel, zu dem inzwischen eine grosse Indoor- und Outdoor-Anlage namens Alaïa Chalet für diverse Actionsportarten wie Skateboard, BMX, Scooter und Parkour gehört. Gleichzeitig eröffnete er in Sion ein Surfbecken, wie es in Kontinentaleuropa kein vergleichbares gibt. «Wir können mehr als 1000 Wellen pro Stunde erzeugen, und bis zu 40 Surfer können gleichzeitig trainieren», sagt Bonvin. In den ersten beiden Jahren hätten sie bereits mehr als 200 000 Besucher gezählt. 30 Millionen Franken wurden für die Anlage investiert. Ziele für internationale Standorte mit Hotel, Skate- und Surfanlagen seien Nordeuropa und die USA. Bonvin geht davon aus, dass spätestens in drei Jahren der erste Pool im Ausland steht – allein der Bau dauere rund 18 Monate. Zuletzt habe jedoch der Ukraine-Krieg die Expansionspläne etwas gebremst, da Investoren zurückhaltender seien.
Neben Freizeitanlagen will Bonvin, selbst ein passionierter Brettsportler, AAA (Alaïa Alpine Alternative) als Modebrand etablieren – sie soll den Lifestyle von Surfern, Skatern und Snowboardern vereinen. «Die bisher bekannten Brands stehen immer nur für eine der Sportarten.» Im Visier hat er etwa Marken wie Quiksilver oder Billabong, denen er etwas Neues entgegensetzen möchte.
Ende 2022 lancierte Bonvin eine erste Kollektion, bestehend aus Shirts und Hoodies. Alaïa tüftelt derzeit auch an Funktionskleidung, die zu Berg und am Wasser funktionieren soll. Angedacht sei etwa eine Skijacke, die man ebenso als Poncho nutzen kann, wenn man sich zum Surfen umzieht und in den Neopren-Anzug schlüpft.