Die Berufung in das Partnergremium einer grossen Privatbank wie Lombard Odier ist wie ein Sechser im Lotto: Der Job ist hoch angesehen und bestens bezahlt – in guten Jahren kann ein geschäftsführender Teilhaber gut und gerne über zehn Millionen Franken als Gewinnanteil heimtragen, wie Insider schätzen.
Für Alexandre Zeller, der per 1. März ins Teilhabergremium der Genfer Bank einzieht, ist es zusätzlich auch ein Befreiungsschlag. Denn bei der Grossbank Credit Suisse, wo er nebst seiner Aufgabe als Verwaltungsrat auch als Präsident der Schweizer Einheit wirkte, war seine Rolle im Grunde marginal.
Er durfte zwar in gewichtigen VR-Gremien wie dem Nominations- oder dem Kompensationskomitee mitwirken, doch geholt worden war er ursprünglich für andere Aufgaben: als Präsident einer separat an die Börse gebrachten Schweizer Universalbank. Doch als das von CEO Tidjane Thiam lancierte Projekt Anfang 2017 auf Druck skeptischer Grossaktionäre wie der amerikanischen Harris Associates zurückgezogen wurde, war Zeller einer der Gelackmeierten.
Präsident einer CS-Tochter
Statt Obmann einer eigenständigen Bank zu sein, war er plötzlich nur noch Präsident einer CS-Tochter. Es drohte ihm gar eine tüchtige Lohneinbusse, werden die Präsidenten der CS-Ländertöchter doch mit nur rund 250 000 Franken im Jahr entlöhnt. Das dürfte dann doch zu weit weg von den ursprünglichen Versprechungen gelegen haben, wodurch der Verwaltungsrat für Zeller höhere Bezüge sprach: 1,4 Millionen waren es für das Geschäftsjahr 2017.
Bei Lombard Odier darf sich Zeller nicht nur auf noch mehr Lohn, sondern auch auf wichtige Aufgaben freuen: Sein Bereich Technology & Operations gilt als eine der Drehscheiben der Bank. Er gehörte zum Aufgabenbereich von Hugo Bänziger, der sich mit einzelnen Partnern überworfen hatte und per Ende Jahr ausgeschieden ist.