Die Meldung kam aus heiterem Himmel: Am 24.  Mai überraschte Vontobel mit der Ankündigung, ihr langjähriger CEO Zeno Staub (54) trete per Frühling 2024 zurück. Grund: Er werde als Kandidat für Die Mitte bei den Nationalratswahlen im Herbst kandidieren.

Nicht nur der Zeitpunkt der Ankündigung – fast ein Jahr vor dem Abgang – sorgte für Stirnrunzeln, sondern auch die Tatsache, dass das Investmenthaus keinen Nachfolger präsentieren konnte. Denn Staub hatte, wie er in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» jüngst selbst bestätigte, mit seinem Präsidenten Andreas Utermann schon bei dessen Amtsantritt 2022 «einen groben Zeithorizont» vereinbart. Doch als sich Zeno Staub für die mit der Mitte-Partei verbundene Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft (AWG) des Kantons Zürich auf die Liste setzen liess, überschlugen sich die Ereignisse plötzlich. «Dass Die Mitte in einem solch breiten Kreis kommunizieren musste, das war uns so nicht bewusst und daher auch nicht in unserer Langfristplanung», räumt Maja Baumann, Vertreterin der Eigentümerfamilie ein (siehe auch Interview auf den vorangehenden Seiten). Es drohten Leaks, die Meldung vom Rücktritt des CEO musste subito raus.

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