Für die Initianten der Mindestlohn-Abstimmung kam der Lohnzuwachs gerade recht. «Schämen Sie sich!», riefen sie auf ihrer Website den UBS-Oberen Sergio Ermotti und Axel Weber zu und kritisierten, dass «die Leute, die Büros bei der UBS putzen, nicht einmal 4000 Franken Lohn erhalten». Für CEO Ermotti kalkulierten sie eine Lohnsteigerung im Vergleich zum Vorjahr von 21 Prozent, bei Präsident Weber kamen sie gar auf einen Schweizer Rekordwert: plus 69 Prozent.

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Wirklich überzeugend sind die Rechenkünste allerdings nicht. Zwar bezog Weber 2013 mit 6,1 Millionen Franken in der Tat deutlich mehr als die für 2012 vermeldeten 3,5 Millionen Franken, doch er trat damals sein Amt auch erst im Mai an. Die Struktur seiner Bezahlung hat sich nicht verändert. Zu einem Grundgehalt von zwei Millionen Franken kommen 200 000 UBS-Aktien. Da diese allerdings im letzten Jahr deutlich zulegten, resultierte aufs Gesamtjahr gerechnet ein Zuwachs von gut einer Million Franken – etwa 20 Prozent.

Damit sichert sich Weber allerdings einen Spitzenplatz: Er ist der weltweit höchstbezahlte Verwaltungsratspräsident einer Grossbank. Sein Pendant beim britisch-asiatischen Bankriesen HSBC etwa, Douglas Flint, bringt es nur auf etwas mehr als die Hälfte, obwohl der Gewinn seiner Bank fast fünfmal so hoch ist (siehe Tabelle unten). Und die Präsidenten der US-Bankgiganten Citigroup und Bank of Ameria schaffen nicht einmal ein Zehntel. Besonders gross ist der Abstand zu der Bank, mit der Weber vor seinem UBS-Engagement auch im Gespräch war: Bei der Deutschen Bank verdient der Aufsichtsratsvorsitzende Paul Achleitner gerade mal 360 000 Franken.

Den Spitzenrang kann Weber nur einer streitig machen: CS-Präsident Urs Rohner. Er bezog im letzten Jahr 5,2 Millionen Franken, nach dem höheren Gewinn dürfte der Geschäftsbericht, der am 3. April veröffentlicht wird, eine noch grössere Zahl ausweisen. Rohner hat allerdings eine andere Formel: Er bezog zuletzt 4 Millionen in bar und 1,2 Millionen in Aktien. Weber will jetzt die Struktur seiner Bezüge anpassen. Der Anteil der Barvergütung soll steigen, damit die «Gesamtvergütung auf dem derzeitigen Niveau verbleibt», heisst es im Geschäftsbericht. Das bedeutet zweierlei: Die UBS rechnet mit einem steigenden Kurs. Und der reputationsbewusste Präsident will den Abstand zur Konkurrenz nicht noch weiter erhöhen.