Das charakteristische M ist omnipräsent. Am Roche-Turm zu Basel, beim Gubrist- oder Belchentunnel, beim CERN in Genf und am neuen Stadion des Zürcher Eishockeyclubs ZSC. Fallen spektakuläre Bauarbeiten an, rücken nicht selten die Mitarbeiter von Marti aus. Doch wer steckt dahinter? So bekannt das Logo, so verschwiegen die Besitzer und ihre Chefs. Gesellige Wirtschaftsanlässe meiden sie, Interviewanfragen schlagen sie aus, Fotos von ihnen gibt es nicht.
Die Verschwiegenheit hat Tradition. Und ist zu einer Art Religion geworden im Hause Marti. Diese besagt, dass Gott die Presse eigentlich nur erschaffen habe, um die Baufirma zu quälen. Die Patrons sind mit dieser Haltung gut gefahren, jedenfalls bis jetzt. Doch dann sind im Mai ein paar tote Fische aufgetaucht. Im Blausee, einem international bekannten Ausflugsziel, beliebten Instagram-Hotspot und Naturpark mit Restaurant, Hotel und Bioforellenfarm im Berner Oberland. Und plötzlich steht Marti mittendrin im Umweltskandal, der so schnell nicht abklingen dürfte. Und plötzlich geht die altbewährte Nicht-Kommunikations-Strategie nicht mehr auf. Ein sanfter Bekehrungsprozess wird eingeleitet: Und so öffnet Marti erstmals die Tür am Hauptsitz im bernischen Moosseedorf, wenigstens einen Spaltbreit.