Marti steht im Fokus – wegen des Blausee-Umweltskandals, der Weko-Untersuchungen und Betrügereien in Österreich. Das alles zerrt das zweitgrösste Bauunternehmen der Schweiz, das Vater und Sohn Marti gehört und die Öffentlichkeit scheut, ins Rampenlicht. Nun öffnet Marti BILANZ die Tür am Hauptsitz in Moosseedorf BE und nimmt Stellung zu den Vorwürfen: «Marti hat keine Umweltgesetze missachtet und unterstützt die staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen vollumfänglich», sagen Finanzchef Daniel Schorro und Verwaltungsrat Rolf Blatter zur Blausee-Affäre.
Das Entsorgungskonzept für den Gleisaushub sei von allen Stellen genehmigt worden, von der BLS, von der Umweltbaubegleitung, vom zuständigen kantonalen Amt, vom Bundesamt für Verkehr. Deutlich wenden sie sich auch gegen den Vorwurf der Preisabsprachen: «Wir haben nichts übrig für Kartelle. Das gehört nicht zu unserer Kultur. Und das will auch der neue Chef, Reto Marti, nicht.»
Nichts schönreden wollen sie hingegen bei den Vorfällen rund um den Basistunnel am österreichischen Semmering, wo die Marti-Gruppe ein Sieben-Kilometer-Baulos für 326 Millionen Euro gezogen hat. Mehrere Personen, die von Marti für dieses Projekt vor Ort rekrutiert worden sind, werden des Betrugs verdächtigt. «Wir haben eigene Leute vor Ort geschickt, um die Sache aufzuklären», sagen Schorro und Blatter.
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