Seitdem ABB ihre Stromnetz-Sparte an Hitachi verkauft hat und Panalpina von der dänischen DSV geschluckt wurde, ist es ruhig geworden um die aktivistischen Investoren von Cevian Capital. Sowohl beim Industriekonzern wie auch beim Logistiker hatte die von Christer Gardell und dem Wahlschweizer Lars Förberg gegründete Beteiligungsgesellschaft via Verwaltungsratssitz auf strategische Veränderungen gepocht und sich schliesslich durchgesetzt.
Auch deshalb kann Cevian auf ein ausgesprochen gutes Jahr zurückblicken: Im Markt ist zu hören, Cevian habe den europäischen Aktienindex von MSCI deutlich geschlagen. Und das, obwohl die Gesellschaft kaum in die beiden Boombranchen der letzten Zeit, Greentech und Online, investiert ist.
Umgerechnet etwas über 14 Milliarden Franken Assets under Management verzeichnet Cevian und damit rund 600 Millionen mehr als noch vor zwei Jahren. Werttreiber waren neben ABB auch die schwedische Telekomgesellschaft Ericsson, die davon profitieren konnte, dass Konkurrent Huawei in Ungnade westlicher Staaten gefallen ist, sowie die britische Versicherungsgesellschaft RSA, der ein Übernahmeangebot vorliegt.
Sowohl bei Ericsson wie auch bei ABB hat Cevian inzwischen einen Teil der Gewinne mitgenommen und den Anteil reduziert. Ganz ausgestiegen ist man bei Panalpina-Käufer DSV, nachdem sich der Beteiligungswert mehr als verdoppelt hatte. Dafür ist Cevian letzten April beim Lehrbuchverlag Pearson eingestiegen, der Wert ist seither um rund 50 Prozent gestiegen.
Noch immer nicht Anlass zur Freude geben die beiden deutschen Industriebeteiligungen Bilfinger und Thyssenkrupp, wo Cevian seit 2012 beziehungsweise 2013 investiert ist und die Beteiligung mehrmals aufgestockt hat. Bei Bilfinger im Board sitzt seit einem Jahr der Schweizer Cevian-Partner Robert Schuchna, bei Thyssenkrupp nach dem Rechten schaut Friederike Helfer, die nach dem Abgang von Ilias Läber auch das Schweizer Cevian-Office leitet.
Cevian verwaltet Assets für weltweit rund 450 Pensionskassen, Stiftungen und Staatsfonds. Lars Förberg wollte die Entwicklung nicht kommentieren.