Teenager-Eltern, aufgepasst! Es gibt einen neuen Trend auf TikTok, Instagram und YouTube, der Ihnen schlaflose Nächte bereiten wird. Sie haben Ihren Nachwuchs unbeschadet durch die Phasen «Hot Chip Challenge» (wer verzehrt den schärfsten Tortilla-Chip?) und «Deo Challenge» (wer kann sich am längsten Deo auf die Haut sprühen?) manövriert? Dann machen Sie sich bereit für den nächsten Hype: «Girl Math».

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Konsumbegeisterte Teenagerinnen zelebrieren den leichtsinnigen Umgang mit Geld. Sie verbreiten haarsträubende Theorien über Finanzen, überbieten sich bei Kreditkartenschulden und offenen Rechnungen bei «Buy Now, Pay Later»-Anbietern. Die Social-Media-Community ist begeistert von der «Mädchen-Mathematik». Natürlich sind die Videos teils scherzhaft gemeint. Trotzdem stellt sich die Frage: Haben diese Kids irgendeine Ahnung von Finanzen? In der Schweiz wohl eher nicht. In der Schule erfahren junge Menschen jedenfalls kaum etwas über Schulden, Versicherungen, Vorsorge – geschweige denn Geldanlage.

Ganz anders sieht das in Dänemark aus: Finanzbildung zählt dort zum Pflichtprogramm für Kinder zwischen 13 und 15 Jahren. Schon seit 2015 gibt es eine Initiative, die dänischen Teenagern den Umgang mit Geld näherbringen soll. Auf dem Lehrplan stehen unter anderem Budgetieren, Bankkredite und Konsumentenrechte. Zudem gibt es jedes Jahr eine «Geldwoche» mit Experten aus der Finanzbranche. Die Finanzkompetenz sei in Dänemark so hoch wie in kaum einem anderen Land, berichtet Haleh Nazeri, Leiterin des Bereichs Longevity Economy beim WEF, in einem aktuellen Bericht. Auch in Singapur und Neuseeland wurden staatliche Programme für Financial Literacy lanciert, nicht so im Bankenland Schweiz. Also müssen Sie als Eltern, Grosseltern und Gotten einspringen.

Hilfe finden Sie online: Gut aufbereitete Informationen gibt es etwa von Finanzprofessor Erwin Heri auf Fintool.ch. Auf UMushroom.com lernen junge Menschen das Abc der Geldanlage auf einer Facebook-ähnlichen Plattform. Und tappen Sie nicht in die Genderfalle – diese Informationen sind für Mädchen ebenso wichtig wie für Jungen.

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