Weltraumschrott wird immer mehr zum Problem. ClearSpace will die Schweizer Sauberkeit auch in den Orbit bringen.
Die Geschäftsidee?
ClearSapce: Der Abschleppservice fürs Weltall. Die Infrastruktur dort ist seit 60 Jahren wie eine Autobahn ohne Pannendienst. Es gibt mehr defekte Satelliten und Raketentrümmer im Orbit als funktionierende, und der Bedarf an Diensten wie Bergung, Korrektur der Umlaufbahn, Lebensverlängerung und anderen Services im All steigt.
Wie ist sie entstanden?
Nach dem Aussetzen eines Würfelsatelliten in einem Trümmerfeld, das durch die Kollision eines amerikanischen Iridium- mit einem russischen Cosmos-Satelliten 2009 entstanden ist. Die Satellitenindustrie wird zunehmend fundamental für unseren Lebensstil, und die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass solche Dienste im Orbit eine unvermeidliche Branche werden.
Warum der Name?
Wir putzen den Weltraum und bringen Nachhaltigkeit auch über die Erde hinaus.
Woher kam das Startkapital?
Von den Gründern, Freunden und Familien, vom Team und von Angel Investors.
Womit erzielen Sie die Umsätze?
Anfangs durch Missions-Einkünfte: ClearSpace hat ihre erste Mission an die European Space Agency (ESA) für 86,2 Millionen Euro verkauft. Langfristig werden Versicherungsmodelle wie beim TCS auf den Strassen besser an den Bedarf der Branche angepasst werden.
Die Vision?
Orbit-Service und das Entfernen von Weltraumtrümmern sind lebenswichtige Dienste für die zukünftige Erkundung des Weltalls. Wir glauben an die Wiederverwendbarkeit, wir glauben, dass bezahlbare Dienste eine Disruption verursachen, und wir glauben, dass es keinen Fortschritt ohne Nachhaltigkeit gibt.
Die grosse Stärke?
Unser Team.
Die grösste Herausforderung?
ClearSpace musste die letzten Jahre sehr schnell reifen und skalieren, und das wird auch weiterhin so sein. Eine der grössten Herausforderungen ist es, dabei die Firmenkultur zu bewahren.
«Am meisten überrascht, wie schnell unsere Vorhersagen wahr wurden.»
Der bisher grösste Erfolg?
2019 wurde ClearSpace von der ESA beauftragt, die erste Mission anzuführen, bis 2025 Trümmer aus dem All zu entfernen. Der Vertrag wurde im November 2020 unterzeichnet.
Das Überraschendste bisher?
Es gab viele Überraschungen. Am meisten überrascht waren wir, wie schnell unsere Vorhersagen über die Entwicklung der Weltraumindustrie wahr wurden.
Gegründet wurde ClearSpace im Januar 2018 von Luc Piguet (49), der auch CEO ist. Mit an Bord ist Muriel Richard (52), Chief Engineer. Sitz der Firma ist Lausanne, sie beschäftigt derzeit 35 Mitarbeitende. Umsatzziel für 2021 ist 23 Millionen Franken, profitabel soll das Unternehmen 2028 sein.
Website: https://clearspace.today
Der nächste Schritt?
Unsere erste Mission zu erfüllen und die Pipeline mit zukünftigen Missionen und wiederkehrenden Dienstleistungen zu füllen.