Die neue Führung unter Axel Lehmann und Ulrich Körner arbeitete fieberhaft an dem neuen Plan. Doch schon die Ankündigung entpuppte sich als strategischer Fehler: Für den rund um die Uhr nach neuen Reizen gierenden globalen Newsfluss war die angekündigte Zeitspanne viel zu lang. Drei Monate – im Social-Media-Zeitalter eine Ewigkeit. Die Chefs, so sollte sich zeigen, hatten sich selbst eine Falle gestellt.
Nach Körners Antritt Ende Juli 2022 häuften sich zwangsläufig die Anfragen der internationalen Leitmedien, von Bloomberg bis zum «Wall Street Journal». Doch der neue Chef lehnte alles ab. Sein einziger Medienauftritt war ein kurzes Gespräch, das er BILANZ gewährte, mit späterem Fototermin. In dem Porträt erfuhr die Leserschaft Persönliches: Er stammte aus einer wohlhabenden deutschen Ärztefamilie, hatte mit dem Eliteinternat Zuoz, der Hochschule St. Gallen und McKinsey einen sehr traditionellen Karrierepfad eingeschlagen, bestritt gerne Rallyes mit eigenen Oldtimer-Preziosen und ging in Österreich in seinem eigenen Wald jagen. So viel Information musste erst mal reichen.