Die Geschäftsidee?

Die Herstellung des weltweit ersten elektrisch angetriebenen 19-sitzigen Amphibienflugzeugs. Die Neudefinition des Regionalverkehrs mit nachhaltigem Antrieb und den Wasserstrassen der Welt als Infrastruktur. Das PHA-ZE 100 wird der wachsenden Weltbevölkerung einen besseren Zugang zu erschwinglichem Luftverkehr ermöglichen und so neue Märkte schaffen und bestehende Märkte erweitern.

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Wie ist sie entstanden?

Als Familienunternehmen haben wir erfolgreich kleine Amphibienflugzeuge entwickelt, gebaut und zertifiziert. In Gesprächen mit Betreibern, Fluggesellschaften und Regierungen haben wir festgestellt, dass eine starke Nachfrage nach E-Flugzeugen besteht für einen nachhaltigen Reiseverkehr.

Website: www.jekta.swiss

Gegründet: Mai 2021    

Gründer: Dr. George Alafinov (40), CEO     

Firmensitz: Payerne VD     

Anzahl Mitarbeiter: 9 plus externe Repräsentanten     

Umsatzziel für 2024: 1 Milliarde Dollar (Absichtserklärungen für den Kauf der Flugzeuge)     

Profitabel ab: «Ziel ist es, das Flugzeug 2029 in Betrieb zu nehmen, und wir rechnen mit einer Rentabilität innerhalb weniger Jahre danach»

Warum der Name? 

Jekta ist eine norwegische Übersetzung und bedeutet so viel wie «traditionelles Familienerbschiff».

Woher stammte das Startkapital? 

Von Angel-Investoren, Freunden, Familie und uns.

Womit erzielen Sie die Umsätze?

Durch den Verkauf von Flugzeugen in einer Reihe von Sektoren, darunter kommerzielle Passagier-, Fracht-, Sanitäts-, Such- und Rettungs-, Zivil- sowie Freizeitfliegerei.

Die Vision?

Zeitersparnis, Verringerung der Treibhausgasemissionen und erschwingliche Luftfahrt für Milliarden neuer Passagiere. Die Fähigkeit zur Landung sowohl im Wasser wie an Land und die reduzierten Betriebskosten bieten wirtschaftliche Vorteile und verbessern den Zugang zum Luftverkehr.

Die grosse Stärke?

Unsere Erfahrung, der Standort und die Branchenakzeptanz. Wir sind ein professionelles Team mit einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz, und wir werden von Branchenkollegen respektiert. Das Gelände für unser Montagewerk befindet sich im Herzen des nachhaltigen Luftfahrtgebiets Payerne. Die Medien mögen, was wir tun.

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Die grösste Herausforderung?

Nur eine begrenzte Anzahl von Zulieferern bietet neue Luftfahrttechnologien an. Und wir müssen den Wert der Integration eines wachsenden amphibischen Marktes in das Luftverkehrsnetz nachweisen.

Der bisher grösste Erfolg? 

Wir haben einen Auftragsbestand in Höhe von 600 Millionen Dollar, der die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten unserer Flugzeugzelle widerspiegelt. Die Kunden kommen aus den Bereichen Regionalverkehr, Erlebnisreisen, Geschäftsflug-Charter, unabhängiges Leasing, Luxusreisen und mehr.

Die grösste Überraschung bisher?

Die Anerkennung der Opportunitäten in diesem Bereich durch die anderen Marktteilnehmer. Wir sind gerade von der weltweit ersten Veranstaltung für amphibische Luftfahrt zurückgekehrt. Die Begeisterung für diesen Sektor ist spürbar, und zwar nicht nur in der Branche selbst, sondern auch bei Medien, Fluggesellschaften, Regierungen und einer wachsenden Zahl von Investoren, die sich auf das Thema Transport konzentrieren.

Der nächste Schritt? 

Nach Abschluss der ersten Entwurfsphase wollen wir nun massstabsgetreue Modelle erstellen, um die hydro- und aerodynamischen Funktionen des Entwurfs zu überprüfen. Die Entwicklung von Flugzeugen ist ein iterativer Prozess, der viele Schritte umfasst.

Expertenmeinung: Zwei Risikokapitalisten über die Chancen von Jekta

Cornelius Boersch hat als Gründer von Mountain Partners in Wädenswil ZH in über 200 Start-ups investiert.

Cornelius Boersch hat als Gründer von Mountain Partners in Wädenswil ZH in über 200 Start-ups investiert.

Quelle: ZVG
«Geostrategisches Risiko»

«Bei der Flughafen-Infrastruktur gibt es weltweit nur wenige Ausbaumöglichkeiten. Der London City Airport etwa hat nur eine Piste, ist aber von Wasser umgeben. Meere, Seen oder Flüsse zum Starten und Landen zu nutzen, macht also Sinn, ist aber in vielen Regionen nicht üblich. Der Markt für Wasserflugzeuge wird von der kanadischen Twin Otter dominiert, aber die Technologie ist ein halbes Jahrhundert alt und wurde in dieser Zeit kaum weiterentwickelt. Jekta hingegen bietet mit ihrem 19-sitzigen elektrischen Amphibienflugzeug ein neues Konzept an: wirkliche Innovation, echtes Engineering! Das ist unterstützenswert – vielleicht auch durch den Staat. Das Flugzeug schafft aber keine grossen Entfernungen und ist damit nur für den Regionalverkehr geeignet, der Markt ist also begrenzt.

Der Firmengründer und sein Vater haben in Russland schon 300 konventionelle Wasserflugzeuge gebaut, diese Erfahrung ist unbezahlbar. Sie wissen also, was sie tun, und treten professionell auf. Der Grossteil der Mitarbeiter ist aber in Russland. Da stellt sich die Frage nach dem geostrategischen Risiko, auch wenn die Operations in Payerne konzentriert werden sollen. Fraglich, ob sie genug Investoren finden – derzeit ist es nicht einfach. Immerhin konnte Jekta schon viele Absichtserklärungen mit Kunden abschliessen. Jetzt sollte die Firma regionale Airlines als strategische Partner angehen.»

Portrait von MARCO RODZYNEK

Marco Rodzynek ist Gründer von Noah Advisors, einer Corporate-Finance-Boutique für Internetfirmen.

Quelle: PD
«Langes Warten»

«Im Bereich der elektrischen Flugzeuge haben sich in den letzten Jahren einige versucht. Der Sektor ist vorbelastet von Firmen wie Volocopter oder Lilium, das hat alles nicht richtig funktioniert, denn die Kombination von Nachhaltigkeit und Hardware ist ziemlich schwierig. Der Markt für elektrische Wasserflugzeuge ist noch mal eine Nische – kein B2C-Markt für Millionäre, die ihre Inseln anfliegen wollen, sondern für Regional-Airlines wie auf den Malediven, den Philippinen oder in Indonesien. Oder für Hotelketten, die ihre Gäste einfliegen statt mit dem Motorboot abholen wollen. Da stellt sich natürlich die Frage nach der Skalierbarkeit.

Jekta ist eine interessante Story. Aber die Firma ist noch sehr early stage und muss ihre Organisation besser aufstellen. Der russische Background hilft auch nicht in diesen Zeiten. Immerhin haben der Gründer und sein Team in den letzten zwanzig Jahren schon Hunderte Flugzeuge mit Verbrennungsmotoren gebaut, sie wissen also, worum es geht. Und Jekta hat einen flugfähigen Prototyp. Aber bis der zertifiziert ist, wird es bis 2029 dauern. Das Order Book ist beeindruckend, aber das sind keine harten Kaufverträge, denn es müssen bestimmte Konditionen erfüllt sein. Es wird also ein langes Warten geben, bis die Firma die ersten wirklichen Umsätze macht. Aber wenn sie es schafft, könnte der Wasserflugzeugmarkt ihrer sein!»