Selbst von Haus aus (auch) Architekt, befeuert Frank Binder (54) schon seit Jahren diverse Diskussionsforen als Bauwilliger in Zürichs Altstadt. Die legendäre Villa Winkelwiese will der Merck-Pharmaerbe schleifen und eine neuzeitliche Residenz mit sechs Geschossen und knapp 1000 Quadratmetern Wohnfläche aus dem Boden stampfen. Die Stadt soll für das 2800 Quadratmeter messende Areal 210 000 Franken Pacht kassieren: jährlich, wenn nur endlich das angerufene Bundesgericht Rekurse aus der Nachbarschaft abschmettert. Binder repräsentiert die Schweizer Linie der Nachkommen des Stammvaters Heinrich Emanuel Merck. Als grösste Gewinnbringer glänzen beim deutschen Merck-Multi seit Jahren Flüssigkristalle. Auf 295 Millionen Euro Dividende beziffert die «WirtschaftsWoche» Mercks Ausschüttung an die Sippe, minim übertroffen nur von der Porsche-Familie mit deren Lenker Ferdinand Piëch (76).
Der Wahlzürcher Binder geschäftet privat in unterschiedlichen Branchen. Als Anteilseigner der Müllentsorgungsfirma Landbell konkurrenziert er erfolgreich den einstigen Recycle-Monopolisten Duales System Deutschland (DSD). Im Vorjahr heuerte der Nebenerwerbs-Schiffbauer vom Zürichsee bei der Lloyd Werft in Bremerhaven an. Bei der im Fürstentum registrierten Lloyd Yachts SAM präsentiert sich Binder als Präsident.
Vermögen: 1–1,5 Milliarden.