Der Auftritt im Internet wirkt wie professionelle Weinhändlerwerbung. Ein gefällig mit einem stilisierten Weinglas geschmücktes Logo lockt zum «Liebherr Wine Guide» und verspricht: «Neu: iPhone-App für Weinfreunde.» Hier werden Informationen des renommierten Weinexperten Hugh Johnson aus dessen Standardwerk «Der kleine Johnson» zum Weinanbaugebiet Bordeaux gratis als Download angeboten. Der Schriftzug Liebherr prangt sonst auf Kränen, Kippern oder Baggern und ziert Hunderttausende von Kühlschranktüren. Nun dient er Konzernchef Willi Liebherr (63) für eine private Liebhaberei, den Weinbau.
Im Bordelais suchte der Diplomingenieur ETH in den neunziger Jahren ein Areal für den Baumaschinenbetrieb – und entdeckte das damals abgetakelte Château Duplessy bei Cénac. Die Domaine mit zwölf Hektaren Rebstöcken, die zur Appellation Premières Côtes de Bordeaux gehört, blühte bald unter Nebenerwerbswinzer Willi Liebherr wieder auf. Erste Rebstöcke hatte er bereits an seinem Wohnsitz im Aargau gesetzt und dort Blauburgunder-Reben gekeltert.
Vermögen: 4–5 Milliarden