Herr Abt, wie verdienten Sie Ihr erstes Geld?
Wie die meisten von uns mit Gelegenheitsjobs während der Lehre.
Wofür haben Sie es ausgegeben?
Ich habe mir meinen damaligen Bubentraum erfüllt: ein rotes Töffli!
Wofür geben Sie heute Geld aus?
Für Reisen zu meinen Lieblingsorten Japan und Patagonien. Zudem bin ich ein Städte-Junkie, mich fasziniert deren Kultur. Meine Favoriten sind Tokio, Paris und Venedig.
Geben Sie nie unvernünftig Geld aus?
Oh doch, Unvernunft ist mein zweiter Vorname. Vor vielen Jahren erstand ich einen Abendmantel von Jean Paul Gaultier. Ein Prachtstück aus Seide mit floraler Webstruktur, riesigem Samtkragen und Klunkerknöpfen mit Facettenschliff. Ich trug ihn ein einziges Mal bei einem Opernbesuch. Der Abend wurde durch etwas zu viel Extravaganz überschattet und entwickelte sich zu einem wahren Spiessrutenlauf. Direkt am nächsten Tag schenkte ich das Teil einem Freund.
Das klingt nach einer Jugendsünde.
Tatsächlich habe ich mich in der zweiten Lebenshälfte bei diesen Dingen radikal verändert. Aber ich bereue es nicht, in jungen Jahren etwas zu sorglos gewesen zu sein. Diese leicht dekadente Lebensweise hat mich reifen lassen.
Gibt es etwas, das Sie gerne kaufen möchten, sich aber nicht leisten können?
Ja, sicher, ich bin aber davon überzeugt: Wenn man etwas wirklich will, fest daran glaubt und darauf hinarbeitet, wird es sich materialisieren. Es ist doch einfach wundervoll, Träume und Wünsche zu haben.
Was bedeutet Ihnen Geld?
Ich bin da ambivalent. Geld bedeutet zwar Sicherheit und Unabhängigkeit, aber in meinen persönlichen Belangen bin ich nicht sehr sparsam. Da ist es ein gutes Gefühl, einen Partner an meiner Seite zu haben, der mich immer wieder vor finanziellen Dummheiten bewahrt.
Sie sparen also eher nicht?
Dafür habe ich einfach keine Zeit! Obwohl sich die Parfümerie Spitzenhaus in der Schweiz und international etabliert hat, ist dieses Projekt für mich nie abgeschlossen. Ich arbeite ständig am Finetuning und habe auch mit angegrauten Schläfen immer noch ständig neue Geschäftsideen.