Die Gunvor Group ist in gerade mal 14 Jahren vom Nischenanbieter zu einem der weltgrössten Ölhändler emporgeschossen. 2500 Beschäftigte sorgen für einen Umsatz von geschätzten 115 Milliarden Dollar. Baumeister des von Genf aus gesteuerten Konzerns sind der Schwede Torbjörn Törnqvist und Gennadi Timtschenko, ein Armenier mit finnischem Pass. Im Rohstoffgeschäft sind Instant-Erfolge keine Seltenheit. Gunvors kometenhafter Aufstieg allerdings sorgt für Getuschel. Vor allem um Timtschenko ranken sich Gerüchte, etwa dass er nur dank Protektion seines Freundes Wladimir Putin, des russischen Präsidenten, so erfolgreich sei. Timtschenko verweist solche Geschichten ins Land der Märchen. Nur investiert der 60-Jährige viel Geld in Russland: So besitzt er ein grosses Paket am Gasproduzenten Novatek und leitet viel weiteres Geld in die Infrastruktur. Zudem hält er sich oft in Moskau auf, Zeitungen meldeten bereits seine angebliche Rückkehr. Der dreifache Vater aber geniesst sein – pauschalbesteuertes – Leben in Cologny GE. Vorderhand. Denn falls die Steuerbelastung verschärft würde, warnt Timtschenko, wäre es für ihn respektive Gunvor ein Leichtes, die Koffer zu packen. 

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Vermögen: 7–8 Milliarden.

 

Leserbrief
Im obenstehenden Artikel wird der Umsatz der Ölhandelsgesellschaft Gunvor auf 115 Milliarden Dollar geschätzt. Laut den nun vorliegenden Zahlen sind es rund 93 Milliarden. Im weiteren hat weder Gennadi Timtschenko noch Gunvor die Absicht, Genf zu verlassen. Timtschenko hat lediglich in einem Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“ gesagt, dass im Falle einer bedeutenden Änderung der steuerlichen Bedingungen die Situation neu geprüft werden müsste. Jedes seriöse Unternehmen und jeder seriöse Geschäftsmann würde das Gleiche tun. 
Walter Bruderer, Medienverantwortlicher Gunvor, Genf