Der Zürcher Finanzdienstleister GenTwo fährt einen rasanten Expansionskurs. «Wir sind jedes Jahr 50 bis 100 Prozent gewachsen und legen noch einen Zahn zu», sagt GenTwo-Mitgründer und -CEO Philippe Naegeli. GenTwo verpackt unterschiedlichste Vermögenswerte wie Private Equity, Private Depth, Schiffe, Kunst und Weine in Asset-Backed Securities, besser bekannt als Zertifikate. Selbst Grundstücke im Metaverse oder eine Kuhfarm wurden bereits verbrieft – dies im Hintergrund für 268 Finanzintermediäre in 25 Ländern wie Swissquote, Maerki Baumann oder Coinbase.

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Vom Vorjahr bis heute stieg die Zahl der Derivate, die über die Plattform lanciert wurden, von 500 auf 1000. Ende 2022 waren zwei Milliarden Franken verbrieft. Für 2023 sollte dieser Betrag auf 3,5 Milliarden steigen. Es werden wohl vier Milliarden. «Das ist erst der Anfang des Wachstums. Im Ausland wachsen wir über 100 Prozent, und jetzt gehen wir näher an die Kunden heran», sagt Naegeli. Büros in London und den Vereinigten Arabischen Emiraten sind geplant. Auch Israel mache langfristig als Standort Sinn. «In fünf Jahren wollen wir global, also auch in Asien und Amerika, vertreten sein», so Naegeli. Selbst die USA, vor denen die meisten Finanzdienstleister zurückschrecken, seien eine Option.

30'000 ist die Zahl, auf die man sich bei GenTwo fokussiert. So viele Produkte sollen mit Hilfe der Plattform in fünf Jahren produziert worden sein. Bei den Assets liege man dann bei über 50 Milliarden Franken, bei den Mitarbeitenden bei 200. Derzeit werden 60 Mitarbeiter in Zürich beschäftigt und 20 in Pristina, wo das eigene Entwicklungsteam der Plattform sitzt. Auf dem Weg dorthin sei in den kommenden drei bis fünf Jahren eine Partnerschaft wahrscheinlich. «Ein globaler Player aus dem Beratungsgeschäft oder dem Wealth Management macht wohl am meisten Sinn», sagt Naegeli. Später sei auch ein IPO nicht auszuschliessen. Derzeit hält Naegeli mit seinem Mitgründer Patrick Löpfe drei Viertel am Unternehmen. Löpfe hat bei Vontobel das Deritrade-Geschäft aufgebaut.

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