Auf den ersten Blick sehen die Zahlen von Glencore für 2020 schlimm aus: ein Drittel weniger Umsatz, 1,9 Milliarden Dollar Verlust. Doch der Rohstoffkonzern ist weitaus besser durch das Pandemiejahr gekommen, als viele Analysten erwartet hatten. Zwar zerzausten sinkende Rohstoffpreise und Produktionskürzungen die Erfolgsrechnung. Doch für den Verlust sorgten vor allem Wertberichtigungen von 5,9 Milliarden. Das aussagekräftigere Ebitda jedenfalls ist mit 11,6 Milliarden unverändert ausgefallen.
Am 1. Juli übergibt Konzernchef Ivan Glasenberg (64) ein gut in Schuss gehaltenes Unternehmen an Nachfolger Gary Nagle (45). Glasenberg gibt alle Funktionen ab, bleibt aber Glencore mit einem Anteil von 9,1 Prozent als mächtiger Aktionär erhalten. Was er dabei erwartet, hat er Nagle klargemacht: «Eine gute Dividende.» Die noch von Glasenberg selber initiierte Wiederaufnahme der Ausschüttung bringt ihm satte 145 Millionen Dollar ein.