Mit einem Jahr Verspätung wurde vergangene Saison in der Schweiz das weltweit einheitliche neue Handicap-System eingeführt. Das Prinzip ist gleich geblieben: Je tiefer das Handicap, umso besser spielt Mann oder Frau in aller Regel. Anderseits gilt auch: Je höher das Handicap, desto schneller geht es runter.

Davon profitierte beispielsweise Wolfgang Werlé, der frühere Hiestand-Chef und langjährige Verwaltungsratspräsident des Grand Resort Bad Ragaz. Im Vorjahr reichte es für Platz 2, nun «gewinnt» Werlé in der Spezialwertung der grössten Handicap-Verbesserer unter den golfenden Managern. Mit dem neuen System gelang Werlé ein Sprung um acht Schläge.

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Das Grand Resort Bad Ragaz ist das einzige Schweizer Hotel mit eigenem 18-Loch-Platz und organisiert diesen Juli zum 25. Mal das Swiss Seniors Open für Profis ab 50. «Das ausgiebige Training mit unserem Head-Pro Mario Caligari hat sich eindeutig bezahlt gemacht», sagt der mittlerweile 74-jährige Werlé.

Das deutlich verbesserte Handicap von aktuell 31 Schlägen sei die Folge einer «phänomenalen Superrunde» in Bad Ragaz gewesen, erzählt er, der erst nach dem ersten Lockdown mit dem Golfen begonnen hat. Seine Partnerin habe ihn darauf gebracht, als ehemaliger Tennisspieler profitiert er vom guten Ballgefühl. «Mario motiviert mich sehr gut, mein nächstes Ziel ist klar unter 30. Mit einem konstanteren kurzen Spiel ist das durchaus möglich», erläutert er.

Den zweiten Platz der «Spezialwertung» teilen sich Ex-Banker Joe Ackermann und die Luzerner Ständerätin Andrea Gmür mit einer Handicap-Verbesserung um 3.4. Dabei ist die Leistung des 74-jährigen Ackermann durchaus beachtlich, ist der Sprung unter Handicap 30 doch deutlich anspruchsvoller als die gleiche Bewegung bei der höchstmöglichen Spielvorgabe von 54 Schlägen.

Lustiges Detail: Im Vorjahr gewann Philipp Gmür das familieninterne Duell. Der CEO der Helvetia Versicherung klassierte sich damals ebenfalls auf Rang drei, diesmal verpasste der Luzerner die Top 5 hauchdünn.

Golfer mit dem besten Handicap ist auch dieses Jahr Dominik Senn, Chef des Sportvermarkters 4sports. Er bleibt mit unverändert eindrücklichem Handicap von +1.7 vor der ehemaligen Amateur-Nationalspielerin Lisa Baumgartner mit +0.6. Die beiden sind die Einzigen auf der Liste mit einem Plus vor der Handicap-Zahl.

Vereinfacht gesagt wird ihnen ein Schlag angerechnet, den sie gar nie ausgeführt haben. Bei «normalen» Handicaps werden entsprechend Schläge «abgezogen», um die Leistungen auf dem Platz vergleichbar zu machen.

CS-Chef Thomas Gottstein konnte sich auf hohem Niveau sogar leicht steigern. Mit Handicap 0.7 kämpfte er sich trotz turbulenten Zeiten zurück zur früheren Vorgabe. Er bleibt auf Platz vier der besten golfenden Manager. Knapp vor ihm liegt Mathis Aerne. Der Partner bei ACT Asset Management spielt in der höchsten Interclub-Liga für Schönenberg, wie es auch der 57-jährige Gottstein lange Zeit tat. Beide waren zudem in früheren Jahren Mitglied der Amateur-Nationalmannschaft.