Lukas Ruflin (49), CEO von Leonteq, gilt als eher bedächtiger Typ. Unaufgeregt, im Ausdruck überlegt, «soft-speaking», wie die Angelsachsen sagen würden, verströmt er ein wenig die Aura eines Philosophen, auch wenn die etwas längeren Haare, die lange sein Markenzeichen waren, inzwischen einem properen Kurzhaarschnitt gewichen sind.

Doch jetzt scheint er mit seiner Weisheit an eine Grenze gelangt zu sein – der Mitgründer der Firma und seit sechs Jahren deren CEO muss derzeit durch die grösste Krise seiner Amtszeit. Der Kurs ist im freien Fall: Um rund 30 Prozent hat die Leonteq-Aktie seit Jahresbeginn nachgegeben, im 52-Wochen-Vergleich sind es gar 42 Prozent. Die im Februar präsentierten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr waren grottenschlecht – um 87 Prozent ist der Reingewinn zurückgegangen. Gerade mal 21 Millionen Franken Gewinn verblieben in der Kasse, im Jahr zuvor waren es noch 156 Millionen. Dies entspricht einer Eigenkapitalrendite von lediglich zwei Prozent. «Enttäuschend» und «deutlich unter unseren Erwartungen», wie Ruflin selber zugeben musste.

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