Nur drei Jahre nach der Gründung haben Ciril Stebler und Mario Friedli ihr Firmenbaby velocorner.ch an die Nummer eins in der Schweizer Mobilität TCS verkauft. 

Der Kaufpreis für die Übernahme bleibt unter Verschluss, dürfte aber angesichts der Kapitalisierung von Velocorner im Millionenbereich liegen. Das Unternehmen, das 2019 von Ciril Stebler und Mario Friedli gegründet wurde, sammelte bislang rund 1 Million Franken ein und hat sich über die Jahre zum grössten Online-Velomarktplatz der Schweiz entwickelt: Mittlerweile sind über 40’000 Velos auf der Plattform gelistet und etwa 400 Fahrradfachhändler vertreten. Stebler, der auch nach der Akquise CEO von Velocorner bleibt, sagt zum Verkauf: «Aus Sicht von uns Gründern ist es sehr emotional, aber wir geben die Firma in die besten Hände.» 

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Velocorner-Co-Gründer Ciril Stebler, der nebenbei auch die IoT-Firma Heliot mitgegründet hat, ist unter den Reichsten unter 40 vertreten.

 

 

Der Verkauf an TCS ist eine konsequente Entscheidung. Der Mobilitätsclub gehörte schon zuvor zu den strategischen Partnern von Velocorner und war seit März 2022 mit 10 Prozent am Start-up beteiligt. Die Zusammenarbeit harmonierte, die Ziele stimmten überein – ein Deal war somit schnell auf dem Tisch.

Mit dem regelrechten Boom, den das Velo – allen voran das E-Bike – in den letzten Jahren erlebt hat, war der Velocorner-Kauf «der nächste logische Schritt», so Bernhard Bieri, Direktor des Geschäftsbereiches Club des TCS, denn «wir möchten uns zukünftig vermehrt auch auf junge und urbane Menschen ausrichten». Zur Investition des Mobilitätsclubs in das Angebot im Bereich des Langsamverkehrs sagt Bieri: «Back to the roots.» Tatsächlich, die Übernahme steht auch in einer historischen Kontinuität, denn der TCS wurde 1896 in Genf von Radfahrern gegründet, die schon damals die Zweiradmobilität fördern wollten.

Obwohl der TCS bei Velocorner das Steuer übernimmt, soll nebst dem CEO Stebler noch viel Weiteres gleich bleiben: etwa das Office in Murten mit 8 Mitarbeitenden. «Wir wollen das Start-up-Feeling unbedingt beibehalten», so Stebler.