Mit seinem Zürcher Office ist Nicolas von Rosty nur begrenzt zufrieden. Fünf grosse Player hat die Executive-Search-Branche, SHREK werden sie nach ihren Anfangsbuchstaben genannt: Spencer Stuart, Heidrick  & Struggles, Russell Reynolds, Egon Zehnder und Korn Ferry. «In der Schweiz sind wir von denen wohl im Moment die kleinsten», sagt von Rosty, bei Heidrick  &  Struggles seit einem halben Jahr für den DACH-Raum zuständig. Das soll sich ändern: Er plant eine «massive Wachstumsoffensive» für das Zürcher Office unter der Leitung von Marion Fengler-Veith.

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Bisher bestand das Zürcher Office aus lediglich zwei Partnern und einem Principal. «Nicht mehr als zehn Berater ist das Endziel», so von Rosty. Als Erste hat er dafür Christina Henkel gewonnen, Gründerin und CEO der Unternehmensberatung Skyadvisory. Henkel ist seit 1. August zu 50 Prozent als Senior Advisor bei Heidrick  &  Struggles tätig. «Wenn sich das gut anlässt, können wir uns vorstellen, sie später als Partnerin full-time an Bord zu holen», so Rosty. Skyadvisory beschäftigt auf Projektbasis zehn bis zwölf Mitarbeiter. Sollte Henkel vollständig zu Heidrick  &  Struggles wechseln, würde die Beratung entweder dichtgemacht oder von einem ihrer Associate Partners übernommen werden. Sie von Anfang an als Partnerin einzustellen, war für von Rosty keine Option: Branchenfremde müssen bei Heidrick  & Struggles immer auf einer tieferen Stufe einsteigen.

Von Rosty und Henkel kennen sich seit rund 15 Jahren. Trotzdem dauerte der Transferprozess ein halbes Jahr und 14 Bewerbungsgespräche. Henkel soll ihr Netzwerk einbringen und so beim Wachstum helfen. Neben Executive Search und HR Consulting bietet die Firma auch Interimsmanagement an: «Das ist sehr nahe an meinem Beratungsgeschäft», begründet Henkel ihren Seitenwechsel. Und: «Leadership ist im letzten Jahr bei mir als Schwerpunkt dazugekommen.»

Damals erregte Christina Henkel Aufsehen durch ihre Transition zur Frau mit fast 60 Jahren (BILANZ 9/23): Zuvor hatte sie Karriere gemacht als Carsten Henkel, unter anderem als Länderchef bei der Monitor Group und bei Roland Berger Strategy Consultants. Ihre Geschlechtsanpassung hat bei der jetzigen Berufung aber nur indirekt eine Rolle gespielt. «Durch die Transition sind ihre positive Energie und ihre Empathie noch stärker zutage getreten», sagt von Rosty. «Wäre Carsten Henkel mit genau der gleichen Persönlichkeit aufgetreten, hätten wir ihn ebenso eingestellt.» 

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