BILANZ-Leser wussten es als Erste: Bereits vor eineinviertel Jahren vermeldeten wir, dass Holcim-CEO Jan Jenisch auf das Amt des VR-Präsidenten beim Zementkonzern aspiriert, möglicherweise gar im Doppelmandat. Jetzt ist es offiziell: An der Generalversammlung vom 4. Mai soll der 57-Jährige auf Beat Hess (73) folgen, der nach 13  Jahren im Board in den wohlverdienten Ruhestand wechselt. Für ein Jahr wird Jenisch weiterhin auch als CEO amten. Letztes Jahr wurde er dafür mit 9,16 Millionen Franken entlöhnt. Die Kompensation des VR-Präsidenten (letztes Jahr 1,72 Millionen Franken) wird er aber nicht zusätzlich erhalten. Weitere Mandate ausserhalb des Konzerns will Jenisch nicht annehmen.

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Klar ist: Jenisch wollte den Präsidentenposten schon seit Jahren («Ich will meine Karriere bei Holcim beenden», sagte er an der Pressekonferenz), und das Board hatte ihm den Job in Aussicht gestellt für die Zeit nach Hess. Zwar gibt es in der Schweiz – anders als etwa in Grossbritannien oder Deutschland – keine vorgeschriebene Cooling-off-Periode, wenn der CEO ins Präsidium wechselt. Gern gesehen ist diese Praxis aber bei Aktionärsschützern und Investoren nicht – ebenso wenig wie das Doppelmandat, auch wenn dieses derzeit bei Schweizer Industriebetrieben (Suzanne Thoma bei Sulzer, Michael Süss bei OC Oerlikon) ein kleines Revival erlebt.