Microsoft-Chef Satya Natella bezeichnet es als «Das nächste Internet». Der deutsche Tech-Vordenker Richard Gutjahr sagt, es «könnte grösser werden als Buchdruck und Internet zusammen.» Mark Zuckerberg spricht von einer Milliarde Nutzern, Hunderten Milliarden Umsatz an E-Commerce und Millionen neuer Jobs.
30 Jahre nach dem Durchbruch des Internets, 15 Jahre nach der Smartphone-Revolution scheint die Tech-Welt endlich ihr Next Big Thing gefunden zu haben: Das Metaverse hält die Wirtschaft in Atem wie derzeit kaum ein anderes Thema.
800 Milliarden Dollar soll das Geschäft in der virtuellen Parallelwelt schon übernächstes Jahr umfassen, prognostiziert der Finanzdienst Bloomberg Intelligence. Für Jensen Huang, CEO des Chipherstellers Nvidia, könnte die Ökonomie im Metaverse eines Tages sogar die reale in den Schatten stellen. Die Angst ist gross, den nächsten Goldrausch zu verpassen, in Decentraland, The Sandbox, Roblox und was derzeit sonst noch so herhalten muss als Metaversen.
Also haben Modelabels wie Gucci, Prada und Ralph Lauren eiligst virtuellen Boutiquen gebaut, Nike gleich ganze Sportstätten nach dem Vorbild des realen Firmensitzes. Walmart will Shoppingmalls lancieren. Andere handeln mit digitalen Grundstücken: Für manche Parzellen, die 2017 für 20 Dollar den Besitzer wechselten, werden nun 100 000 Dollar aufgerufen.
Die mahnenden Stimmen mehren sich: «Das Metaverse ist mehr Marketing als Realität», sagt etwa Elon Musk. Fabian Schär, Professor für Finanztechnologie an der Universität Basel, sagt: «Wir sind in einem extremen Hype.»
Denn der Weg ins gelobte virtuelle Land ist noch lang und schwierig. Welche Hindernisse sich dabei in den Weg stellen, und wie viel uns noch von den digitalen Parallelwelten trennt, lesen Sie in unserer neuen Titelgeschichte: Hype ums Metaverse – Wie das nächste Internet die Wirtschaft blendet.