Zwei Technologien gibt es, um einen Rasenmähroboter anzuweisen, wo im Garten er das Gras mähen soll und wo genau der Pool oder die Beete sind, die er zu vermeiden hat: Entweder das Gerät verlässt sich auf Begrenzerdrähte, die man vorher mit viel Mühe verlegen muss. Oder der Roboter wird per GPS gesteuert, was jedoch häufig unpräzise ist. Der chinesische Hersteller Dreame (er gehört zur Xiaomi-Gruppe) setzt nun auf eine dritte, relativ neue Technologie: Lidar, jene Lasersensorik, die man auch von selbstfahrenden Autos kennt.

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Marc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 35 Jahren fühlt er den neuesten IT-Produkten auf den Zahn.

Der A1 kommt in schickem Silbermetallic daher, nach dem ersten Regenschauer (oder der ersten Bekanntschaft mit der Bewässerungsanlage) ist die Optik aber weniger wertig. Die Installation ist relativ einfach, aber die Software bockte bei mir zweimal: Beim Firmware-Update und beim Kartografieren drehte das Windrad in der App ins Unendliche. Nach dem Neustart zeigte sich dann jeweils, dass die Aufgabe eigentlich erfolgreich erledigt war.

Vor dem ersten Mäheinsatz muss man den A1 manuell – das heisst per App – rund um den Garten steuern, damit der Roboter dessen Begrenzungen kennenlernt. Leider ist es nicht möglich, die Ränder nachzujustieren, wenn man beim Erfassen ungenau war, oder zu korrigieren, wenn später etwa neue Beete hinzukommen. Im Betrieb ist der A1 fast geräuschlos, nur die – auf Wunsch auch deutsche – Sprachausgabe ist gelegentlich zu hören. Im Garten brauchen Sie WLAN-Abdeckung oder ein separat erhältliches Mobilfunkmodul, dann lassen sich die Position und der Mähfortschritt in Echtzeit in der App verfolgen. Dort stellt man auch die Schnitthöhe ein. Erfreulich: Auch die Ränder des Gartens werden sauber gemäht – eine Schwachstelle bei vielen anderen Geräten. Hindernisse erkennt das Lidar automatisch, sofern sie mindestens zehn Zentimeter hoch sind – eine im Gras liegende Schaufel hingegen überfährt das Gerät gnadenlos. Ebenso würde es wohl einem Igel ergehen, hätte ich einen in meinem Garten.

Leider spinnt die Software immer mal wieder: So behauptete sie plötzlich, die Ladestation sei nicht mit dem Arbeitsbereich verbunden, obwohl es vorher problemlos ging. Vor allem aber fährt der A1 – wohl überängstlich – nicht unter meinem Gartentisch durch, obwohl er zwischen den Tischbeinen mehr als genug Platz hätte. Auch links und rechts davon wollte er partout nicht mähen. Lösen liess sich das Problem, indem ich den Tischbereich als zweite, separate Mähzone definierte und für diese die Hinderniserkennung ausschaltete. Schönheitsfehler: Dann rauscht der A1 hemmungslos in die Tischbeine – oder wickelt sich darum herum, wenn der Aufprall nicht frontal erfolgt, und reisst mit den Rädern dabei Teile der Grasnarbe aus. Autsch!

Fazit: Der A1 verfolgt eigentlich ein überzeugendes Konzept. Die Kinderkrankheiten in der Software muss Dreame aber noch in den Griff bekommen.

Dreame A1

Info: ch.dreametech.com

Preis: 1699 Franken

Bewertung: ★★★★

★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★ cool ★★★★★ wegweisend