Herr Schneider, was bringt Sie dazu, die 1980er Marke Elho auf die Piste zurückzuholen? 

Vor ein paar Jahren haben Leute in Köln die Marke zurückbringen wollen. Ihr Investor fragte mich, ob ich mithelfe, Aufmerksamkeit zu erregen. Hätte mich interessiert.

Aber? 

Sie haben Elho-Stücke eins zu eins kopiert und in günstiger Qualität produzieren lassen. Da wollte ich nicht mitmachen. Kurz darauf hat ihnen der Investor den Stecker gezogen, und die Markenrechte wurden frei. Ich hatte ja klare Vorstellungen, was ich mit Elho anstellen würde, wenn ich könnte, und habe die Rechte gekauft.

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Wie viel kostete das? 

Einen siebenstelligen Betrag.

Wie bitte? Über eine Million für eine tote Marke? 

Die Marke war tot, aber geschützt. Der Mann, dem sie gehörte, hat sie seit dem Ende 1993 weiterhin weltweit geschützt.

Warum macht das jemand? 

Aus Liebe und Leidenschaft, und weil er gehofft hat, dass eines Tages jemand kommt und die Marke neu belebt …

Die erste Kollektion ist da, wie kommt sie an? 

Es gibt viel Begeisterung, aber natürlich auch Leute die damit nichts anfangen können.

Wer ist Ihr schärfster Konkurrent? 

Direkt niemand. Oder kennen Sie jemanden, der Wintersachen macht, die 100 Prozent performen und auch in der Stadt cool aussehen?

Prada. 

Ja, aber da kostet eine Jacke 2500 Franken. Wir sind nicht so teuer. Wir fokussieren zudem auf biobasierte Stoffe und verzichten, soweit möglich, auf Kunststoff.

Und wie kam die Basquiat-Zeichnung auf Ihre Jacke? 

Es ging mir da um seinen Bezug zur Schweiz, den wir ja auch haben: Wir haben Elho in Zürich gegründet, ich bin Schweizer, und er war wegen seines Galeristen Bruno Bischofberger oft in Zürich, was viele nicht wissen, und einmal sogar mit mir. Wir kannten uns aus dem New Yorker Club Area, in dem ich in den 1980er Jahren gearbeitet habe und wo er Stammkunde war.

Und wie kamen Sie zu Andri Ragettli als Ihrem ersten Markenbotschafter? 

Andri ist ein Ausnahmetalent und fast seit Beginn dabei. Er hat mitgeholfen bei der Produktentwicklung, er hat die Sachen getragen und getestet, Inputs gegeben und Zugang zu seiner Generation und Leuten, die den Freestyle leben – sie hatten wir bei unseren Kreationen vor Augen.