Nur wenige unter den 300 Reichsten hatten über die letzten Jahre einen derartig heftigen Vermögenseinbruch zu beklagen wie Jean Pierre Cuoni (73) und Lawrence Howell (58). Mitte 2007 besassen sie zusammen ein Vermögen von gegen 900 Millionen Franken, aktuell sind es noch 120 Millionen. Die Vermögensschmelze spiegelt den Niedergang der EFG International. Die Zürcher Bank wurde 1995 von Cuoni und Howell mitgegründet, sie halten 10,1 Prozent der Aktien. Das Businessmodell – unabhängig arbeitende Vermögensverwalter, die via EFG eine gemeinsame Plattform benutzen – war jahrelang höchst erfolgreich. Die Finanzkrise jedoch hat auch dieser Bank arg zugesetzt. Nur hat CEO Howell zu spät reagiert, ja die Einbrüche verharmlost. 2010 bezeichnete er als «Jahr der Konsolidierung»; effektiv resultierte ein Reinverlust von 722 Millionen. Ende Juni trat Howell als CEO zurück, er will sich in den von Cuoni präsidierten Verwaltungsrat zurückziehen. In der Branche wird kolportiert, Hauptaktionär Spiro Latsis habe die Notbremse gezogen und Howell in die Wüste geschickt. Die Familie Latsis, die 49,3 Prozent der Aktien hält, hat wegen des Kurssturzes mehrere Milliarden verloren.
Vermögen: 100–200 Millionen