Als Königsdisziplin der erfolgreichen Chefkarriere gilt gemeinhin der selbst gewählte Abgang. Den Termin frei entscheiden zu können, ohne Druck von oben und aussen, ist die ganz hohe Schule der Konzernwelt. Nur eine Steigerung ist noch möglich: auch noch seinen Nachfolger selbst zu bestimmen.
Da sass Thomas Jordan also, ganz allein. Normalerweise flankieren bei derartigen Anlässen die Vorgesetzten den Auftritt und säuseln die rituellen Elogen. Doch beim Rücktritt des langjährigen Nationalbank-Lenkers blieb Barbara Janom Steiner, als Präsidentin des Bankrats der Nationalbank die formal Jordan übergeordnete Instanz, genauso unsichtbar wie all die Jahre zuvor, sie durfte nur via Pressemitteilung von der «herausragenden Persönlichkeit» und ihrem «zutiefsten» Bedauern flöten. Auch die administrative Dienstherrin der Behörde, Finanzministerin Karin Keller-Sutter, wurde nicht gesichtet. Es war sein Entscheid – und sein Solo-Auftritt.