Hanneke Faber hat ein festes Ritual: Jeden Morgen um 7  Uhr steigt die Holländerin von ihrer Airbnb-Wohnung unweit des Logitech-Hauptsitzes in Lausanne hinunter an den Strand des Genfersees und trifft sich dort mit Freunden. Eine halbe Stunde gehen sie dann gemeinsam schwimmen, immer am Ufer entlang. Weiter hinaus auf den See traut sie sich nicht, wegen der Schiffe und weil sie keine der orangen Schwimmbojen hat, mit der sie deren Kapitäne auf sich aufmerksam machen könnte. «Man muss da ein bisschen vorsichtig sein», sagt sie. «Aber es ist grossartig, um körperlich aktiv zu sein und den Kopf freizubekommen.»

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Vorsichtig ist sie auch in ihrem neuen Job, denn dort befindet sie sich ebenfalls in für sie unbekannten Gewässern. Die letzten 30 Jahre verbrachte Faber (55) in der Konsumgüterindustrie, unterbrochen nur von einem Abstecher zur niederländischen Supermarktkette Ahold Delhaize. Mit Hightech hatte sie in ihrer Karriere kaum etwas am Hut. Jetzt aber muss sie den Elektronikkonzern Logitech, der die letzten Jahre von Turbulenzen und Krisen gebeutelt war, wieder in ruhigere Fahrwasser und zurück zum Erfolg führen. Und nicht wenige Mitarbeiter und Aktionäre fragen sich besorgt: Kann sie das?