Der Wettkampf um das beste Smartphone wird seit dem Startschuss 2007 von allen Herstellern nach den beiden immer gleichen Kriterien bestritten: Leistungsfähigkeit und Design. Im Lauf der Jahre, als die Fortschrittskurve immer mehr abflachte, haben sich die Geräte in ihrer Leistungsfähigkeit – mindestens in der gleichen Preisklasse – einander stark angeglichen. Und auch die Designvarianten sind endlich; ausser den faltbaren Displays gab es diesbezüglich in den letzten Jahren keine wirklichen Neuerungen mehr. Stattdessen gewinnt – parallel zur gesellschaftlichen Entwicklung – ein neuer Faktor bei den Smartphones an Bedeutung: die Nachhaltigkeit.
Der holländische Hersteller Fairphone setzt ganz auf diese Karte. Er verarbeitet so weit wie möglich rezyklierte Kunststoffe und Kupfer sowie konfliktfrei gewonnene Metalle wie Gold, Zinn, Kobalt oder Wolfram. «So weit wie möglich» heisst bei Kunststoff etwa 40 Prozent. Klar ist aber auch: Die Lieferantenketten bei den Komponenten sind so komplex, dass niemand die Nachhaltigkeit wirklich garantieren kann. Das gibt der Hersteller auch offen zu. Nun ja, der Wille zählt.
Mit seinem altbackenen Plastikgehäuse und den dicken Rändern um den 5,65-Zoll-Screen gewinnt das Fairphone 3+ keinen Designpreis. Es wird mit dem veralteten Android 9 ausgeliefert. «Update bald erhältlich», hiess es vor ein paar Wochen noch auf der Website; inzwischen ist dieser Hinweis verschwunden.
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Preis: 499 Fr. bei Digitec
Bewertung*: ★★
*★ Technoschrott, ★★ verzichtbar, ★★★ nice to have, ★★★★ cool, ★★★★★ wegweisend
Das Gerät hat zwei SIM-Karten-Slots und einen für Speicherkarten. Der ist angesichts von nur 64 GB Speicher auch nötig. Die Rechenleistung ist ziemlich mittelmässig, 5G gibts nicht. Auf eine Gesichtserkennung muss man verzichten, immerhin gibt es einen Fingerabdrucksensor. Der Akku bringt einen nur knapp durch den Tag.
Das Display ist mit seinen 2160 × 1080 Pixeln so weit okay, die Kamera (nominell 48 Megapixel) leider nicht: Bei schwierigen Lichtverhältnissen ist die Bildqualität unterirdisch. USP des Fairphone ist die Möglichkeit, einzelne Komponenten wie Kamera, Akku oder Display selber auszutauschen, wenn sie kaputt oder veraltet sind. Das ist relativ einfach, auch der nötige Schraubenzieher liegt bei. Dafür ist das Gehäuse aber auch nicht wasserfest. Und Ladegerät und -kabel kosten extra – ein Trick, den Apple beim iPhone jüngst kopiert hat. Das gute Gewissen fordert halt seinen Preis.
Fazit: Für seine partielle Nachhaltigkeit geht mir das Fairphone zu viele Kompromisse ein. Aber vielleicht bin ich als Technik-Freak auch einfach nicht Zielgruppe.
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