Das vermutlich am stärksten unterschätzte Gadget ist die Maus: Man hält wohl nichts anderes so lange und so oft in der Hand. Zehn Kilometer pro Jahr wird eine Maus durchschnittlich herumgeschubst, haben die Produktforscher von Logitech ermittelt, und dennoch nimmt man das Gerät bewusst eigentlich nur dann wahr, wenn es ein Problem gibt mit ihm.
Oder wenn man am Mausarm leidet, jenen Schmerzen im Handgelenk, die entstehen, wenn man zu viel am Rechner arbeitet. Was mir regelmässig passiert ist, bis ich mir ein kleines Silikonkissen für das Handgelenk gekauft habe.
MARC KOWALSKY ist ein Early Digital Immigrant. Seit über 35 Jahren fühlt er den neusten IT-Produkten auf den Zahn.
Ich hätte mir stattdessen auch eine Vertikal-Maus zulegen können wie die neue Logitech Lift. Statt flach ist die Auflagefläche für die Hand hier relativ steil geneigt – um 57 Grad, um genau zu sein: Die Maus macht Männchen. Als Folge muss der Benutzer den Arm nicht verdrehen und bleibt in einer natürlichen Handhaltung.
Für meine Pranken ist die Lift aber fast schon zu klein: Mehr als drei übereinander gelegte Kreditkarten, also etwa 16 cm, sollte die Strecke von Fingerspitze bis Handwurzel nicht betragen für eine bequeme Nutzung.
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Die Lift ist ordentlich verarbeitet, es gibt sie in einer Rechts- und einer Linkshänderversion, jeweils in Schwarz, Weiss und einem Rosa, das vermutlich Augenkrebs erregt. Die Inbetriebnahme ist absolut problemlos, die Maus läuft an Macs gleichermassen wie an Windows-Rechnern und wird drahtlos verbunden entweder über Bluetooth oder via einen USB-Dongle, der bei Nichtgebrauch oder Transport – clever! – im Inneren des Gehäuses verschwindet.
Info: www.logitech.ch
Preis: 89.90 Franken
Bewertung: ★★★★
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★ Technoschrott
★★ verzichtbar
★★★ nice to have
★★★★ cool
★★★★★ wegweisend
Das Gerät sieht nicht nur seltsam aus, sondern bedarf auch einer Eingewöhnungsphase.
Danach aber fühlt es sich völlig selbstverständlich an. Die Lift vermittelt ein komfortables Benutzergefühl, sie führt den Mauszeiger präzise, die Klicks sind lautlos. An Funktionen bietet sie fast alles, was ein Zeigegerät heute so bieten muss: drei Maustasten, Knöpfe für vorwärts und rückwärts, ein vertikales Scrollrad, das entweder Zeile für Zeile oder geschwindigkeitsoptimiert durch die Websites und Dokumente rauscht.
Nur das horizontale Scrollrad hat mir gefehlt. Und dass den Strom eine AA-Batterie im Inneren liefert statt ein per USB-Kabel aufladbarer Akku, ist ein Anachronismus. Aber vermutlich auch eine Konzession an den sehr fairen Preis.
Fazit: Wer von einer normalen Maus Schmerzen am Handgelenk bekommt, für den ist die Lift goldrichtig. Und wer sonst eine neue Maus braucht, sollte sie mindestens mal probeschieben.