Es waren fünf nervenzehrende Tage, die in die Schweizer Wirtschaftsgeschichte eingehen werden. Als die Credit Suisse am 15. März die Nationalbank um Liquiditätshilfe anfragen musste, schaltete Finanzministerin Karin Keller-Sutter in den Rettungsmodus – und überliess das Operative ihrer wichtigsten Mitarbeiterin: Daniela Stoffel.
Als Leiterin des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen (SIF) rapportierte die 54-Jährige direkt an die Finanzministerin, die den Druck ihrer Kollegen aus London und Washington spürte. Krisensitzungen zur CS hatte es in den Monaten zuvor häufiger gegeben, doch jetzt wurde es ernst. Stoffel hielt den Kontakt zu den Chefs der beiden Banken und deren Due-Diligence-Teams und wachte über den Zeitplan: Bis Sonntagabend musste eine Lösung her – für die Schnellprüfung der Zahlen waren den Banken nur 48 Stunden gestattet.