A m Hauptsitz der Credit Suisse am Paradeplatz sieht man noch heute das SKA-Logo – die goldenen Buchstaben zieren die Fenster, obwohl die Schweizerische Kreditanstalt seit 1996 nicht mehr existiert. Im Zuge der jüngsten Ereignisse erlebt die Marke ein kleines Comeback. Bei nostalgischen Fans sind etwa die rot-blauen Kappen mit weissem SKA-CS-Logo sehr angesagt. Am anderen Ende der Beliebtheitsskala rangiert dagegen die Marke «Credit Suisse». «Vertrauen ist die Essenz jeder Marke in der Finanzbranche», sagt Nik Stucky, Director Analytics bei Unicepta Suisse. Wenn das Vertrauen fehle, könne man fast gar nicht mehr von einer Marke sprechen.
Es überrascht daher nicht, dass der Wert des CS-Brands ebenso hart abgestürzt ist wie der Aktienkurs. Beim BILANZ-Marken-Ranking im vergangenen Juli war die Marke noch 2678 Millionen Franken wert. Heute schätzen die Analysten von Unicepta den Markenwert noch auf 350 Millionen Franken. Erstmal will die UBS den Namen in der Schweiz erhalten, doch wie lange, ist offen – der derzeitige Zeithorizont liegt bei drei bis fünf Jahren. Doch international könnte das Aus schneller kommen: «Im Ausland werden sie wohl von dem Namen Abstand nehmen», vermutet Marken-Experte Stucky.
Viele wohlklingende Namen sind bereits vom Schweizer Finanzplatz verschwunden, etwa die Banken Leu, Clariden und Hofmann – alle drei sind in der Credit Suisse aufgegangen. Wie Patente sind auch Marken geschützt. Laut dem internationalen Markenregister in Madrid werden die Namen Bank Leu sowie Clariden Leu mit dem Löwen im Logo noch von der CS genutzt und dürfen daher von niemandem verwendet werden. Die Namen Schweizerische Bankgesellschaft und Schweizerischer Bankverein werden laut Eidgenössischem Institut für Geistiges Eigentum von der UBS geschützt, zuletzt wurde der Schutz 2018 erneuert. Geschützt wird eine Marke aber nur, wenn sie gebraucht wird.