Wie ein König wurde Martin Pfister kürzlich in seiner Heimatgemeinde Baar im Kanton Zug empfangen. Aus einer Kutsche mit Doppelgespann winkte der neue Mitte-Bundesrat den jubelnden Menschen zu und genoss das Bad in der Menge. Seine Bundesratsvorgängerin Viola Amherd, die ebenfalls im eleganten Gefährt sass, war trotz ihrer unmittelbaren Nähe zum Mann der Stunde nur Zaungast.
Wie lange die festliche Stimmung beim früheren Zuger Gesundheitsdirektor anhalten wird, ist fraglich: Als neustes Mitglied der Landesregierung hat Pfister ab 1. April die schwierige Aufgabe, den Scherbenhaufen im VBS aufzuwischen. Das Departement befindet sich in Unordnung, und Pfister muss von Tag eins an entscheidende Weichenstellungen vornehmen. Ein neuer Armeechef wird ebenso gesucht wie ein neuer Leiter des Nachrichtendienstes, und auch für den abtretenden Luftwaffenkommandanten muss Pfister Ersatz finden. Dazu gilt es, sich mit Europa bezüglich der Sicherheitsfrage abzustimmen.