Wir haben einen neuen Papst und die Stiftung der Päpstlichen Schweizergarde einen neuen Präsidenten: Im Juli übernimmt der Bündner Mitte-Nationalrat Martin Candinas das ehrenvolle Amt von Ruth Metzler-Arnold, die sich ganz ihrer Aufgabe als Präsidentin von Swiss Olympic widmen will. Sie hatte das Präsidium 2018 von alt Bundesrat Pascal Couchepin übernommen. Bisher wurde der Stiftungsrat immer von ehemaligen Bundesräten präsidiert. «Mit grossem Respekt und sehr viel Motivation und Freude werde ich mich für die Stärkung der Päpstlichen Schweizergarde einsetzen», sagt der ehemalige Nationalratspräsident.
Kleinste Armee der Welt: Seit 500 Jahren stehen die Schweizergardisten im Dienst des Papstes und beschützen ihn, wenn es sein muss, mit ihrem Leben.
Im Stiftungsrat engagieren sich Persönlichkeiten aus der Schweizer Wirtschaft, Politik, Kirche und dem Militär. Darunter der ehemalige SNB-Präsident Jean-Pierre Roth, Urs Schwaller, einstiger VR-Präsident der Post, Divisionär Germaine Seewer,Marie-Hélène Hancock, Partnerin der Kommunikationsagentur Hirzel Neef Schmid, sowie die ehemalige SRF-Redaktorin und Unternehmerin Susanne Giger. Eine wichtige Aufgabe ist die Suche nach Spendern und Gönnern, um die 135 Gardisten und deren Familien zu unterstützen. Aktuell sind das gut 700'000 Franken pro Jahr. «Um die Familienbudgets zu entlasten, bezahlt die Stiftung die Kinderzulagen und beteiligt sich an ausserschulischen Aktivitäten der Kinder und an Wohnnebenkosten», sagt Candinas. Ein Grossteil der Mittel fliesst in die berufliche Wiedereingliederung der Gardisten in der Schweiz sowie in deren Aus- und Weiterbildung. Die Stiftung zahlt teilweise auch Beiträge für die Sozialversicherungen, damit keine Lücken entstehen.
Spenden werden von Privatpersonen, Stiftungen und auch von Kantonen und dem Bund gesammelt. 2023 waren es fast 1,4 Millionen Franken. Vor einigen Jahren wurde ein exklusiver Gönnerkreis, die «Gruppe der 147», ins Leben gerufen. Sie verpflichten sich, fünf jährliche Beiträge von mindestens 3000 oder einen einmaligen Beitrag von mindestens 15'000 Franken zu spenden. Dafür gibt es einzigartige Einladungen in den Vatikan und in der Schweiz, wie zur Vereidigung der neuen Gardisten, zu einem Kamingespräch mit Ignazio Cassis oder einem gemeinsamen Grillabend mit den Familien der Gardisten im Ehrenhof der Kaserne. Als Nationalratspräsident hatte Candinas eine Audienz bei Papst Franziskus, nun hofft er, dass er in seinem neuen Amt eines Tages auch Papst Leo treffen kann.
Leo XIV. Am 8. Mai wurde der Amerikaner Robert Prevost zum neuen Papst gewählt.