Norqain ist als Uhrenmarke mit Sitz in Nidau vor zwei Jahren gegründet worden – und der Fantasiename unter Uhrenfans bereits ein Begriff, der mit «viel Uhr fürs Geld» assoziiert wird. Das wiederum entspricht dem, was die Köpfe und Geldgeber des Start-ups anpeilen.
Dazu gehören NHL-All-Star Mark Streit,Ted Schneider, Sohn des vormaligen Breitling-Besitzers sowie Ex-Breitling-Marketeer Ben Küffer, der als CEO amtet, und dessen Vater Marc Küffer, vormals Roventa-Henex, als Präsident.
Über 4000 Uhren verkauft
Know-how und vor allem auch Know-who sowie reichlich Liquidität fruchteten schnell. Bereits die ersten Modellserien liefen besser als geplant: 2019 wurden statt der angestrebten 1000 über 4000 Uhren verkauft. Die Newcomer-Marke wird inzwischen in elf Ländern von 80 etablierten Händlern wie Bucherer in der Schweiz, Wempe in Deutschland, Govberg in den USA, Seddiqi in Dubai sowie in 30 Boutiquen in Japan verkauft. Das nächste Ziel heisst 10 000 Uhren bis in zwei Jahren.
Ende Juli feierten Küffer und sein 16-köpfiges Team den – vorläufigen – Höhepunkt von einem Jahr Arbeit: die erste Norqain, in der ein Uhrwerk von Kenissi arbeitet. Die 200 «Independence 20» à 2990 Franken waren «innert zehn Tagen ausverkauft».
Die Allianz mit Kenissi ist ein Ritterschlag für Küffer und adelt seine Norqain: Der Werkebauer in Le Locle, gegründet von der Rolex-Tochter Tudor und zu 20 Prozent in Besitz von Chanel, gilt bei der Kundenselektion als höchst wählerisch. Ein Glück, dass mit Jean-Paul Girardin ein einstiger Breitling-Kapitän bei Kenissi das Sagen hat.
Zwei neue Uhren
Nun fiebern die Youngsters den Reaktionen auf die neusten Neuheiten entgegen: Dieser Tage bringen sie unter anderem die «Freedom 60 GMT» heraus, eine 40-mm-Uhr in coolem Design mit Kenissi-Manufakturwerk mit 70 Stunden Gangreserve und fünf Jahren Garantie für vergleichsweise günstige 3490 Franken.
Zudem: die «Adventure Sport Chrono NHLPA Limited Edition». Blau-weiss-rot die Farbgebung; das Zifferblatt sieht nach einem 30-stufigen Prozess aus wie ein zerkratztes Eisfeld. Initiiert und aufgegleist hat die Partnerschaft mit der NHL-Spielergewerkschaft Mark Streit. Dank seinen Connections wird Norqain ab Dezember 2020 auch offizieller Timekeeper des Spengler Cup Davos.