Apple ist mit seinen iPhones auch deshalb seit Jahren so erfolgreich, weil es neben dem Betriebssystem iOS auch die Chips selber entwickelt und so beide Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind. Seit letztem Jahr wendet Apple die Strategie auch bei Laptops an: Den Intel-Prozessoren hat man den Rücken gekehrt und verbaut seither stattdessen die eigenen M1-Chips.
Das Ergebnis war eine Demütigung der Windows-Intel-Rechner: Die MacBooks lassen sie leistungsmässig einfach stehen.
Jetzt legt Apple noch mal nach mit dem M1-Pro-Chip, der im neusten MacBook Pro verbaut wird. Das Gerät ist mit seinen 1,6 Kilo ein rechter Brocken, aber alles am aus einem Aluminiumblock gefrästen Gehäuse drückt Stabilität, Qualität und nüchterne Eleganz aus.
Der 14-Zoll-Schirm ist in Sachen Kontrasten und Farbbrillanz das Beste, was ich je in einem Laptop gesehen habe. Allerdings spiegelt er recht stark und zeigt gnadenlos jeden Fingerabdruck.
Apple MacBook Pro 14˝
Info: www.apple.com/chde/mac/
Preis: 2749 Franken
Bewertung: ★★★★
★ Technoschrott
★★ verzichtbar
★★★ nice to have
★★★★ cool
★★★★★ wegweisend
Schmerzlich vermisst habe ich einen Touchscreen – immer wieder versuchte ich vergeblich, Dialogboxen mit dem Finger wegzuklicken wie vom Windows-Laptop gewohnt. Doch Apple verbaut Touchscreens nur in Tablets und Smartphones – in meinen Augen ist diese Philosophie nicht mehr zeitgemäss.
Praktisch ist der eingebaute Fingerabdrucksensor zur Autorisierung – eine Kamera für Face ID wie im iPhone wäre noch praktischer. Schnittstellen hat es reichlich, sogar einen Speicherkartenslot (wichtig für Fotografen), aber Netzwerkanschluss und 5-G fehlen.
Der Akku trägt einen sicher durch den Arbeitstag, das klobige Netzteil (noch mal 300 Gramm!) lädt ihn innert nur einer halben Stunde wieder zur Hälfte auf.
Marc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant. Seit über 35 Jahren fühlt er den neusten IT-Produkten auf den Zahn.
Über die Rechenpower erübrigt sich jede Diskussion: Das Konvertieren der – übrigens sauguten – Science-Fiction-Serie «Foundation» von HD in ein iPad-Pro-optimiertes Format dauerte auf meinem sehr potenten PC knapp drei Stunden und verwandelte den Lüfter in einen kreischenden Föhn.
Das MacBook erledigte die gleiche Aufgabe ohne den geringsten Mucks über eine Stunde schneller!
Klar ist: Wer hauptsächlich Büroanwendungen betreibt oder surft, wird diese Power niemals benötigen. Andererseits kann man nie genug Leistung haben. «Niemand braucht mehr als 640 Kilobyte Arbeitsspeicher in seinem PC»; die Prophezeiung, die – vermutlich fälschlicherweise – Bill Gates zugeschrieben wird, ist jedenfalls schlecht gealtert.
Fazit: Punktabzug gibts für den fehlenden Touchscreen, aber sonst hat Apple in Sachen Leistung und Ausstattung beim MacBook Pro fast alles richtig gemacht.