Schon länger gab es Gerüchte, jetzt wird es Tatsache: Die Schweizer Sportschuhmarke On wird nächste Woche den Börsengang an der New Yorker Stock Exchange (NYSE) ankündigen. Das hat BILANZ aus mehreren Quellen erfahren. Die drei Leadbanken beim IPO sind die US-Geldhäuser J.P. Morgan, Goldman Sachs und Morgan Stanley.
«Schweizer Banken spielen nur eine Nebenrolle», sagt ein Beteiligter. On strebt dabei eine Bewertung von sechs bis acht Milliarden Dollar an. Damit wird On der grösste Börsengang einer Schweizer Firma seit der Publikumsöffnung von Glencore im Mai 2011.
«Sollten die Aktienmärkte bis dahin deutlich zurückgehen oder On noch nicht alle Papiere parat haben, könnte sich das Announcement allenfalls auch noch um ein paar Tage verzögern», sagt ein Beteiligter.
Profitables Unternehmen mit bekannten Investoren
Das Zürcher Unternehmen, 2010 gegründet von David Allemann, Olivier Bernhard und Caspar Coppetti, macht derzeit einen Umsatz von rund 700 bis 800 Millionen Franken. Für nächstes Jahr ist die Milliarde angepeilt. Die Firma ist sehr profitabel, Insider sprechen von zweistelligen Margen.
Die drei Gründer halten zusammen nach wie vor die Stimmenmehrheit bei On, ihr Kapitalanteil dürfte jeweils in der Grössenordnung von zehn Prozent liegen. Tennisstar Roger Federer hat sich im November 2019 bei On beteiligt – damals noch zu einer deutlich tieferen Bewertung – und fungiert seither als Markenbotschafter.
Involvierte Personen sprechen von einem Investment in der Grössenordnung von 50 Millionen Franken. Damit dürfte der Tennisstar maximal fünf Prozent der Firma halten.
Auf eine schöne Rendite freuen kann sich der erste Geldgeber Gonpo Tsering, langjähriges Konzernleitungsmitglied bei DKSH und früherer Vizepräsident bei Orell-Füssli. Weitere bekannte Aktionäre sind Marc Lemann, Sohn von Bierkönig Jorge Paulo Lemann (AB InBeV), Markus Ebner, der Neffe von Banker Martin Ebner, Peter Fanconi, Chairman der EFG Bank, Bruno Marty von Infront und Philippe Bubb, Gründer von Session.vc und ehemaliger Chairman von On.
Einen grösseren Anteil halten auch die amerikanischen Privat Equity-Firmen Stripes und Point Break Capital Management, die mit Kenneth Fox bzw. Alexandre Jose Da Costa Perez, genannt Alex Perez, auch je einen Verwaltungsrat stellen.
Co-Gründer David Allemann will die BILANZ-Informationen nicht kommentieren.