Der Entscheid der britischen Regierung, das vorteilhafte Steuersystem für nicht in Grossbritannien domizilierte Einwohner – die sogenannten «Nondoms» – mit Wirkung ab dem 6. April drastisch zu reduzieren, hat zu einem Schwall von Auswanderungen von Superreichen geführt, der noch weiter an Dynamik zunehmen dürfte. Seine Kanzlei spüre dies an einer «deutlich gestiegenen Zahl von Anfragen und Mandaten», sagt Alexander Lindemann von Lindemann Law, einer der führenden Anwälte für Relocations in der Schweiz. Ein prominentes Beispiel ist Blockchain-Unternehmer Christian Angermayer, der letztes Jahr nach rund 15 Jahren in London beschloss, sich neu an den Ufern des Luganersees niederzulassen.
Steuerflüchtling: Nach 15 Jahren in London ist Investor Christian Angermayer nun in der Schweiz ansässig.
Rund 74'000 Personen umfasst die Community der Non-doms, sie lieferten zuletzt etwa neun Milliarden Pfund pro Jahr in die britischen Steuerkassen. Schon 2024 war Grossbritannien laut einer Studie nach China das Land mit den meisten ausgewanderten Millionären. «Wir spüren einen Schub zu uns in die Schweiz, und der Zustrom wird in nächster Zeit sicher nicht abnehmen», so Lindemann. Mit 1500 zugewanderten Millionären aus der ganzen Welt war die Schweiz laut der Studie schon 2024 in den Top Ten. Das führt Lindemann auch auf «die konsequente Standortförderung» und «das gute Zusammenspiel zwischen Einwanderungs- und Steuerbehörden» zurück. Weitere Länder, die stark vom Zustrom aus Grossbritannien profitieren, sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Monaco und auch Italien, das mit einer Flat Tax für Neueinwohner lockt.