Es war ein ausgesprochen süsser Deal, den Schoggikönig Ernst Tanner (Lindt  &  Sprüngli) 2015 einging: Für 90 bis 100 Millionen Franken kaufte er zehn Prozent der Signa Holding des österreichischen Immobilientycoons René Benko. Seither stieg der Wert um etwa den Faktor acht.

Nun macht Tanner Kasse: Er hat rund vier Prozent an der Signa an Benko zurückverkauft. Das brachte ihm etwa 300 Millionen Franken. Mit dem Geld zahlte Tanner jene Bankkredite zurück, mit denen er damals den Kauf finanziert hatte. Und er hat sich neu an einer anderen Firma aus Benkos Imperium beteiligt, dem Online-Sporthändler Signa Sports United (SSU) – «in einem geringen Mass», wie man hört.

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KITZBUEHEL, AUSTRIA - JANUARY 23: Rene Benko during the Schwarzenegger climate initiative charity dinner prior the Hahnenkamm Ski Races (Hahnenkammrennen) at Country Club on January 23, 2020 in Kitzbuehel, Austria. (Photo by Gisela Schober/Getty Images)

RENÉ BENKO: Hauptbesitzer der Signa Holding, die eine breite Palette von Firmen kontrolliert.

 

Quelle: Getty Images

SSU soll demnächst an der New Yorker Börse kotiert werden. Im Zuge der Transaktion fusioniert SSU auch gleich noch mit dem englischen Bike-Onlinehändler Wiggle-CRC. Für das Konstrukt wird eine Bewertung von 3,2 Milliarden Dollar angestrebt.

Ebenfalls Geld ging ins Start-up Orderfox. Tanner hält an der Online-Vermittlungsplattform für die Fertigungsindustrie zusammen mit seinem Sohn Derek Tanner rund 50 Prozent. Dieser ist dort auch VR-Präsident, die Firma ist an der gleichen Adresse wie das Tanner’sche Family Office domiziliert, in der Villa Windegg im Zürcher Seefeld.

«Wir investieren momentan ins ganze Orderfox-System, und das werden wir auch noch die nächsten 18 Monate tun müssen», sagt Ernst Tanner: «Aber es sieht vielversprechend aus.» Die letzten zwei Jahre wurde die Firma neu ausgerichtet mit neuem CEO und neuer Strategie.

Auch die andere Beteiligung der Tanners, die Messerschmiede Forge de Laguiole, erforderte zuletzt Millioneninvestitionen für die Modernisierung: «Die nächste grosse Maschine kommt Anfang nächstes Jahr», so Ernst Tanner.

Bereits in den letzten zwei Jahren hatte sich der Anteil Tanners an der Signa Holding von zehn auf rund sieben Prozent reduziert. Grund waren jedoch nicht Aktienverkäufe, sondern die Tatsache, dass Tanner bei zwei massiven Kapitalerhöhungen nicht in vollem Umfang mitzog und so sein Anteil verwässert wurde.

Insgesamt flossen der Signa damals rund 1,2 Milliarden Euro an neuen Mitteln zu.