Herr Dijsselhof, in der Corona-Krise diesen Frühling spielten die Märkte verrückt, es gab zweistellige Kursverluste und rekordhohe Volumen. Hatten Sie nie Angst, dass die Schweizer Börse diesen Belastungstest nicht bestehen könnte?
Nein. Die Systeme haben sich als sehr widerstandsfähig erwiesen. Nicht nur in der Schweiz übrigens, auch weltweit. Es gab nur an wenigen Orten Probleme, und auch dies nur vorübergehend. Viele Länder hatten schon vor der Krise erkannt, dass Börsenbetreiber systemrelevant sind, und die Resilienz gezielt gestärkt.
Spekulanten versuchten die Turbulenzen auszunützen und setzten auf fallende Aktien. Viele europäische Länder verboten Leerverkäufe, die Schweiz nicht. Wieso?
Unsere Aufgabe ist es, auch in turbulenten Zeiten eine einwandfrei funktionierende Plattform zur Verfügung zu stellen und berechenbar zu bleiben. Unsere Aufgabe ist nicht, Investitionsentscheide zu steuern. Darum sind wir bei den bestehenden Mechanismen geblieben.