Modern Solid» nennt sich die neue Designsprache aus Tschechien, made by deutschem Designer namens Oliver Stefani. Als da sind: verschärfte Front namens «Tech-Deck-Face», schlitzig, leicht aggressiv mit engen Leuchtenbändern, Seiten und Heck sind stärker konturiert, der Luftwiderstand äusserst niedrig. Es ist keine Neuerfindung der Skoda-Optik, eher eine Art selbstbewusste Nachschärfung. Die Zahlen geben immerhin Anlass dazu. Skoda ist seit Jahren erfolgreich, die funktionalen, immer etwas grossräumiger als bei der Konkurrenz gebauten Autos mit verlässlicher Technik und schnörkellosen Innenräumen haben längst im Mutterkonzern VW die Frage aufgeworfen, wer hier noch wahre Volkswagen baut: die gleichnamige Konzernmarke aus Wolfsburg – oder eben die Tschechen, deren fehlende Chromleisten keiner vermisst.
Dirk Ruschmann fährt seit 25 Jahren Auto. Er schreibt über Unternehmen, Manager, Autos und andere bewegliche Teile.
Beim grossen Bruder Eniaq, der kürzlich im neuen Design enthüllt wurde, wird die Anziehungskraft ebenfalls hoch sein.
Ich kann bei aller Sympathie für die Autos aber nicht behaupten, dass ich die Nomenklatur von Skoda – Kunstnamen für die Autos, ein «q» am Ende steht für SUV-Form – überzeugend finde. Auch VW findet nun zum «Golf» zurück und rückt ab von «ID»-Silicon-Valley-seinsollenden-Bezeichnungen. Klar, die grandiose Zeit von Opel Kapitän oder Ford Granada ist vorbei, die würden nicht mehr in die Zeit passen. Aber eine breitere Brust wäre, angesichts der Stromer-Angriffswelle aus China, nicht falsch.
Sei es drum: Der Elroq, nun heisst er eben so, ist auf alle Fälle ein richtig gutes Auto. Preislich ist er natürlich immer weit entfernt vom Fernziel jener Autobauer, die nicht am exklusiven Ende der Skala Kaufkraft abfischen: ein E-Auto unter 20'000 Franken anzubieten. Aber mit dem Grundpreis für den Elroq von gut 36'000 Franken ist er für ein Auto dieser Grösse und Leistung ein schickes Angebot, liegt zudem im Preisbereich seines Verbrenner-Bruders Karoq; das übliche Elektro-Preis-Premium, wie es Kunden noch allzu häufig zahlen müssen, fällt hier also weg.
Das Fahrwerk arbeitet gut, unterstützt auch sportlichere Ambitionen. Das Platzangebot genügt vollauf, und im Alltag erfreuen die berühmten «cleveren» Details wie Eiskratzer in der Heckklappe, Smartphone-Taschen oder herausnehmbare Ablagefächer. Dazu kommt ein gutes, einfach zu bedienendes Infotainment, anständige Reichweite bereits im Basismodell mit Heckantrieb (die grösseren Versionen mit 82-kWh-Batterie schaffen nahezu 600 Kilometer und starten bei gut 42'000 Franken). Als Zeichen neuen Selbstbewusstseins hat Skoda das Logo mit dem geflügelten Pfeil vom Blech genommen und bringt dafür den Markennamen an. Der zumindest hat kein «q».
Skoda Elroq
Antrieb: E-Maschine
Reichweite: 403 km
Leistung: 204 PS (150 kW)
0–100 km/h: 8,0 s
Vmax: 160 km/h
Ladezeit: 10–80%: 24 min
Preis: Elroq 60 ab 36'300 Franken