Hebebühnen, Ladekräne, Gabelstapler – mit Beladungsausrüstung zu Lande und zu Wasser macht der Industriekonzern Palfinger 1,5 Milliarden Euro Umsatz. Neuerdings bekommt das Salzburger Familienunternehmen dabei Unterstützung aus der Schweiz: Am 7. April wurde Sita Mazumder mit 89,8 Prozent der Stimmen in den Aufsichtsrat – das österreichische Pendant zum Verwaltungsrat – gewählt.
Von einer «unverhofften Wunscherfüllung» spricht Mazumder, denn in der Schweiz hat es mit einem VR-Sitz in einem Industrieunternehmen bisher nicht geklappt: «Im Ausland ist es vielleicht etwas einfacher, weil man dort ‹the new kid on the block› ist.»
Es ist nicht das erste Mandat in Österreich für die vollamtliche Informatikdozentin (Schwerpunkt: künstliche Intelligenz) an der Hochschule Luzern: Seit zwei Jahren sitzt sie im Board des Wiener Süsswarenherstellers Manner. «Meine Arbeit dort hat sich offenbar rumgesprochen», sagt sie. Angefragt wurde sie über einen lokalen Headhunter.
Einbringen soll Mazumder bei Palfinger ihr Fachwissen: Sie steht dort – ebenso wie bei Manner – dem Ausschuss vor, der das ganze Unternehmen digitalisieren soll von der Angebotspalette bis zur Produktion: «Palfinger will dieses neue Denken verankern, auch in der Corporate Governance», sagt Mazumder. Im Management trifft die 51-jährige Schweizerin mit französischen und indischen Wurzeln dabei auf einen Landsmann: Martin Zehnder amtet bei Palfinger als COO.
In der Schweiz sitzt Mazumder im VR des Gastronomieunternehmens Hiltl und bei der Clientis AG, die für die gleichnamige Regionalbankengruppe unter anderem die IT-Dienstleistungen erbringt. Bei der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) präsidiert Mazumder den Ausschuss «Preise und Tarife».
Den Ausblick auf einen Sitz im Finma-Verwaltungsrat hat sie kürzlich abgelehnt – «ein Regulatorenjob reicht», sagt sie. Ihr VR-Mandat beim Zürcher World Web Forum hat sie im letzten Jahr abgegeben. Weitere Mandate sucht sie nicht aktiv. «Ich bin aber offen», sagt Mazumder.