Er hat es getan, nicht weil er musste. Auch nicht, weil ihn jemand darum gebeten hatte. Sondern einfach, weil er dachte, dass es zur Bekämpfung der Pandemie hilfreich sein könnte, aktuelle Zahlen zu deren Verbreitung zu haben. Und weil er es konnte. So machten sich Andreas Amsler und sein Team vom kantonalzürcherischen Statistikamt sowie Mitstreiter aus der Open-Data-Szene im vergangenen März daran, die kantonalen Daten zu den Covid-19-Fällen zusammenzutragen und aufzubereiten – ohne komplizierten Ausschreibungsprozess, ohne Vernehmlassung, ohne zuvor mehrere Gremien zu gründen, sondern unkompliziert und mit einfachen Werkzeugen, die schon existierten. Und mit vielen Überstunden.
Doch Amsler und sein Team sind Ausnahmen. Und viel Lob ernteten sie mit ihrer Arbeit eigentlich auch nicht. Im Gegenteil: Politik und Behörden reagierten eher irritiert, ja gar etwas pikiert. Vielleicht auch, weil die Zürcher Statistiker und ihre Mitstreiter allen deutlich machten, wie schwer sich die zuständigen Stellen mit der digitalen Erfassung, Weiterleitung und Auswertung von Daten tun, und dies auch noch ein Jahr nach dem Ausbruch der Pandemie.