Die Luft ist zum Schneiden dick im überfüllten Sitzungszimmer, die Temperatur drückend hoch trotz des Sauwetters draussen Anfang März. Knapp 50 Personen, fast nur Männer, sind zusammengekommen, einer nach dem anderen tritt auf die Bühne und erzählt, womit seine Firma Geld verdient: Die eine macht Marketing für Schokolade, die andere TikTok-Videos, die nächste Corona-Kampagnen, wieder eine Krisenkommunikation in der Baubranche. Man hört holländischen, österreichischen, norddeutschen Akzent, 500 Zuhörer sind online zugeschaltet.
Alles ist straff durchorganisiert: Jeder hat zwei Minuten Zeit auf der Bühne, der Countdown auf dem riesigen Bildschirm daneben zählt unerbittlich rückwärts, bei null ertönt ein lautes Quäkgeräusch, das Wort wird abgeschnitten. Zehn Mal geht das so, es folgt eine Fragerunde, anschliessend verteilt sich das Publikum auf verschiedene Sitzungszimmer für Workshops.