Ein Staunen und Raunen ging durch die Schweiz, wie es Nachrichten aus der Unternehmenswelt selten auszulösen vermögen. Am Donnerstag, dem 22. August, nach Börsenschluss hatte der Lebensmittelkonzern Nestlé ein Communiqué verschickt: Abgang des Konzernchefs Mark Schneider zum 1. September, nachfolgen werde der langjährige interne Topmanager Laurent Freixe.

Am folgenden Morgen herrschten Schnappatmung und Rätselraten in der Presselandschaft, und das offizielle Ende der Amtszeit Schneiders erfolgte: Um 8  Uhr, bei strahlendem Sonnenschein, meldeten sich Schneider und Konzernpräsident Paul Bulcke, das langjährige Erfolgs-Duo, gemeinsam mit Freixe per Audioschaltung bei den Finanzanalysten. Dass Schneider hier noch mitmachte, war ein Zeichen, dass er einen anständigen Abgang wollte. Doch er sprach kaum mehr als eine halbe Minute («It has been an honor and a privilege to serve Nestlé, and leaving is not a decision I have taken lightly»), hörbar vom Blatt gelesen. Das Wort führten Bulcke und Freixe, den Schneider acht Jahre zuvor beim Kandidatenrennen noch deutlich distanziert hatte.

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